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Kommentar: Zukunftspläne für Potsdam zu beliebig

Angesichts der drängenden Herausforderungen der wachsenden Stadt, genügen vage Absichtsbekundungen nicht. Die Stadt muss ihre Zukunftspläne konkretisieren. 

Von dem legendären chinesischen Philosophen Laozi ist der Spruch überliefert: „Wer sein Ziel kennt, findet den Weg.“ Die Stadt Potsdam hat nun neun gesamtstädtische Ziele für die kommenden fünf Jahre ausgegeben. Doch ob diese sogenannten Leitplanken für Potsdam auch reichen? Das darf bezweifelt werden. Denn für viele wichtige Fragestellungen des aktuellen Wachstumsbooms gibt es eben keine Antworten: Wie hält es die wachsende Stadt mit ihren Wald- und Grünflächen, werden diese im Zweifelsfall zugunsten von Wohnungen oder neuer Infrastruktur geopfert? Was wird mit dem Welterbe? Werden Investoren grundsätzlich zu mehr Sozialwohnungen verpflichtet? Dazu finden sich in dem Papier viele allzu beliebig wirkende Zielsetzungen. Beispiel: „Die soziale, kulturelle, technische und digitale Infrastruktur der Stadt ist divers und hochwertig. Sie entwickelt sich entsprechend dem Bedarf in allen Stadtteilen.“ Einer der konkreteren Punkte ist die Bevorzugung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel und das etwas diametral laufende Bekenntnis für mehr Geld zur Straßensanierung. Ebenfalls bemerkenswert: Die kommunalen Unternehmen müssen sich nun explizit am Gemeinwohl orientieren und ein attraktiver Arbeitgeber sein. Doch in vielen anderen Punkten wird es Potsdam wohl vorerst weiter mit der Strategie von Konfuzius halten: Der Weg ist das Ziel.

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