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Rund um den Wiederaufbau der Garnisonkiche entfachen sich immer wieder Debatten. 

© Ottmar Winter

Kommentar | Weiterbau der Garnisonkirche: Maßlose Pläne der Initiative Mitteschön

Die Potsdamer Initiative Mitteschön würde die Garnisonkirche gerne zu einer Europakirche widmen - ein Vorwand, um EU-Mittel beantragen zu können?

Vorsichtig ausgedrückt könnte man es als gewagt bezeichnen, mitten in der Pandemie den Bau eines Kirchenschiffes für 60 Millionen Euro größtenteils aus staatlichen Mitteln zu fordern. Weniger vorsichtig formuliert könnte man auch die Worte maßlos oder unverschämt wählen. 

Während zahllose Firmen durch die coronabedingten Einbußen um ihre Existenz bangen, der Staat Milliarden für die Rettung der Wirtschaft und und andere Hilfen in die Hand nimmt, fordert die Initiative Mitteschön einen staatlich finanzierten Wiederaufbau des Garnisonkirchenschiffs in Potsdam. Und das, obwohl bereits die Summe der Bundesmittel für den Turmbau mehrfach aufgestockt wurde. 

Besonders unpassend scheint ein zentrales Argument, das Mitteschön anführt: Im neuen Konzept wird der Aufbau durch die öffentliche Hand damit gerechtfertigt, dass dieser ein Teil der „Daseinsfürsorge“ sei. Es wäre nicht verwunderlich, wenn manch einem diese Bezeichnung als Hohn erschiene. Selbst der Begriff „Europakirche“, der in wenigen, dürren Sätzen inhaltlich begründet wird, scheint vor allem ein Vorwand für die mögliche Beantragung von EU-Mitteln zu sein.

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