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Griechenland: Wahlkampf gegen Berlin

Der Europawahlkampf lässt schon grüßen. Anders ist die Äußerung des griechischen Außenministers Evangelos Venizelos jedenfalls nicht zu verstehen, der deutschen Bürgern und Politikern eine gewisse Hartherzigkeit bei der Formulierung der Euro-Krisenpolitik attestiert.

Der Europawahlkampf lässt schon grüßen. Anders ist die Äußerung des griechischen Außenministers Evangelos Venizelos jedenfalls nicht zu verstehen, der deutschen Bürgern und Politikern eine gewisse Hartherzigkeit bei der Formulierung der Euro-Krisenpolitik attestiert. Venizelos war als Finanzminister in Athen seinerzeit selbst an prominenter Stelle am Zustandekommen der Auflagen für sein Land beteiligt. Natürlich hatte der Pasok-Politiker, der zu den Schwergewichten in der griechischen Politik gehört, seinerzeit kaum eine große Wahl, sonst hätte er die Hilfskredite der EU-Partner und des Internationalen Währungsfonds verspielt. Aber wenn er jetzt urplötzlich die angebliche Aversion deutscher Politiker – Finanzminister Wolfgang Schäuble darf sich angesprochen fühlen – gegen „europäische Vielfalt“ anprangert, dann hat das vor allem mit den bevorstehenden Wahlen in Griechenland zu tun. Nach derzeitigem Stand kann das Linksbündnis „Syriza“ in Griechenland bei der Abstimmung über das neue Europaparlament im Mai mit einem Triumph rechnen. Dagegen müssen Venizelos’ Sozialdemokraten gemeinsam mit ihren konservativen Regierungspartnern eine krachende Niederlage befürchten. Wenn der Ex-Finanzminister nun gegen Berlin stichelt, hofft er nicht zuletzt auf Wählerstimmen in der Heimat. ame

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