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FDP-Landeschef Beyer: Der Autoaggressive

Immer, wenn die brandenburgische SPD mit ihrer Regierung in Schwierigkeiten ist, neigt die Opposition zur Selbstzerfleischung.

Nun erleidet die FDP einen besonders heftigen märkischen Autoaggressionsanfall und leitet ihren politischen Selbstmord ein: Der Landeschef der Zweiprozentpartei, Gregor Beyer, hat alle Regeln fahren lassen und seiner Partei„freundin“, Abgeordneten„kollegin“ und Vize-Landeschefin Linda Teuteberg öffentlich schwere, teils ehrabschneidende Vorwürfe gemacht: Sie habe Parteiinterna verraten, fülle ihr Amt als Vizechefin nicht aus, nehme keinerlei Termine als solche wahr. Die Krönung: Sie habe sich nicht öffentlich (Beyer: im TV) von angeblich irgendwo kursierenden, aber nirgends veröffentlichten Gerüchten über Parteiinterna distanziert. Hinter den Kulissen wurde der Dame auch noch schmierig ein Verhältnis mit einem Journalisten angedichtet („lässt sich innigst betreuen“, „testosterongesteuerte Berichterstattung“)... Beyer hatte sich in der Vorwoche gar zum Machtkampf aufgeblasen: Teuteberg oder er, es kann nur einen geben! Der Chef der Liberalen im Land, der Partei, die einmal die war, die sich die Wahrung der Rechtstaatlichkeit auf die Fahnen geschrieben hat, musste nun am Dienstag öffentlich zugeben, dass er für all das nicht einen Funken an Beweis hat. Und bleibt trotzdem dabei.

Das ist schon für jeden Normalsterblichen unhaltbar. Für einen Parteichef erst recht. Die FDP hat Glück, wenn Beyer damit nur den eigenen politischen Selbstmord eingeleitet hat. Eine Partei mit einem Diffamierer an der Spitze ist komplett unwählbar. pet

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