zum Hauptinhalt

Der Investor als Geheimagent: Mahnmal in eigener Sache

Wenn der Geschäftsmann Maik Uwe Hinkel für sein Immobilienprojekt an der Spree nicht ausgerechnet eines der letzten Mauerstücke niedergerissen hätte, wäre seine Spitzelei für die Stasi eine Fußnote der Geschichte geblieben. So aber ist sie selbst zur Geschichte geworden – und was für eine!

Wenn der Geschäftsmann Maik Uwe Hinkel für sein Immobilienprojekt an der Spree nicht ausgerechnet eines der letzten Mauerstücke niedergerissen hätte, wäre seine Spitzelei für die Stasi eine Fußnote der Geschichte geblieben. So aber ist sie selbst zur Geschichte geworden – und was für eine! Gleich bei drei Geheimdiensten war der umtriebige Mann geführt, bei zweien, KGB und Verfassungsschutz, zur selben Zeit, noch nach dem Fall der Mauer. Das dicke Ende kam in Zürich, da flog er auf. Und so wird aus der Geschichte ein dickes Ding, das auch das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestags betrifft. Eine der vielen Fragen: Was hat der Verfassungsschutz im Ausland zu suchen? War dem Bundesamt klar, dass es sich da mit jemandem einlässt, der mittelbar anderen geschadet hat? Was wusste der BND? Warum hat das Innenministerium die Akten nicht gesperrt, als die Stasi-Sache vor Gericht kam? Mit wem hat Hinkel in den 90er Jahren politische Gespräche geführt, in vermeintlich geschäftlicher, vermutlich aber auch geheimdienstlicher Sache? Wer hatte mehr von seinem Informanten: KGB oder Verfassungsschutz? So, wie es aussieht, baut sich Hinkel an passender Stelle sein eigenes Mahnmal. lom

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false