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Landeshauptstadt: Bauen gegen die Wohnungsnot

Unternehmen wollen 2013 weit mehr als 100 Millionen Euro investieren – allen voran Semmelhaack

Von Peer Straube

Im Kampf gegen den Wohnungsmangel startet Potsdams Wohnungswirtschaft in den kommenden Jahren eine Neubau-Offensive: Allein 2013 ist für rund 1200 Wohnungen der Baustart geplant. Den weitaus größten Posten steuert das private Bauunternehmen Semmelhaack bei. Rund 1000 Wohnungen sollen ab diesem Jahr neu entstehen, kündigte Firmenchef Theodor Semmelhaack gegenüber den PNN an. Insgesamt sollen dafür zwischen 80 und 100 Millionen Euro investiert werden.

Größtes Projekt ist der Neubau eines Wohnquartiers unweit des Schlosses Lindstedt in Eiche. Wie berichtet sollen hier fast 700 Wohnungen entstehen, die Hälfte davon für Studenten. Außerdem ist ein Seniorenheim mit knapp 80 Plätzen geplant. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Frühjahr beginnen, nun ist der Sommer anvisiert, weil die Abstimmungen mit der Stadt noch nicht abgeschlossen sind. Auch in Fahrland baut Semmelhaack seinen Wohnungsbestand aus. Hinter dem Einkaufszentrum sollen 200 normale Wohnungen und 70 Seniorenwohnungen errichtet werden. Zudem will die Firma 40 bis 50 Doppelhaushälften bauen, die dann zum Verkauf stehen. Bereits im Bau ist ein Lückenschluss in der Schlaatzstraße, der Platz für 40 Wohnungen bietet. Etwa ebenso viele kommen in einem Neubau in der Knobelsdorffstraße hinzu – neben dem Hochhaus, das kürzlich saniert wurde. In der Saarmunder Straße, gegenüber der Sparkasse, soll außerdem ein neues Seniorenpflegeheim mit 120 Betten errichtet werden, das von der hauseigenen Deutschen Senioren Stiftung (DSG) betrieben werden soll. Etwa 80 Arbeitsplätze entstehen laut Semmelhaack neu. Fertiggestellt werden in diesem Jahr Wohnungsbauprojekte in der Pappelallee, der Zeppelinstraße und der August-Bonner-Straße.

„Potsdam ist unser wichtigster Standort im Osten“, erklärte Semmelhaack. Daher sei man weiterhin auf der Suche nach Grundstücken, auch wenn die hier schwierig zu bekommen seien. Wie berichtet hatte sich Semmelhaack auch am Bieterwettstreit um die Potsdamer Mitte beworben, war allerdings nicht zum Zuge gekommen. Eine Beteiligung an weiteren Ausschreibungsrunden sei allerdings möglich, sagte Semmelhaack.

Die städtische Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam plant laut ihrer Internetseite in diesem Jahr den Baubeginn für 78 Wohnungen, im nächsten Jahr sollen es sogar fast 200 sein. Wichtigstes Bauprojekt ist die Forststraße. Dort sind sechs dreistöckige Häuser mit insgesamt 54 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen geplant. Zu weiteren Details oder zu Investitionssummen wollte sich die Pro Potsdam auf Nachfrage nicht äußern. Man wolle die Vorhaben für das laufende Jahr aber noch im Januar öffentlich vorstellen, hieß es.

Potsdams größte Wohnungsgenossenschaft, die „Karl Marx“, konzentriert sich 2013 auf Sanierungsprojekte. 10,3 Millionen Euro würden in den Bestand investiert, sagte Vorstand Ulf Hahn. Dafür sollen Wohnblocks im Niels-Bohr-Ring, in der Schwarzschildstraße, im Kiefernring, Zum Jagenstein, in der Saarmunder Straße, An der alten Zauche, im Milan- und im Sperberhorst modernisiert werden – insgesamt 330 Wohnungen. Danach liege der Sanierungsstand der „Karl Marx“ bei mehr als 80 Prozent, so Hahn. Bis 2018 soll der Rest abgearbeitet werden. Rund 75 Millionen Euro seien dafür noch nötig, so der Vorstand.

Die Wohnungsgenossenschaft PWG 1956 investiert in diesem Jahr sowohl in Bestandssanierung als auch in Neubauten. Zum Jahresende werde der Lückenschluss in der Stiftstraße fertig, sagte PWG-Vorstand Matthias Pludra. Für 2,6 Millionen Euro entstehen dort 20 barrierefreie Wohnungen. Ab dem Frühjahr will die PWG zudem in der Johannes-Lepsius-Straße für 5,5 Millionen Euro 30 neue Wohnungen bauen. Das prestigeträchtigste Projekt, der Wiederaufbau der Holländerhäuser neben der Französischen Kirche mit insgesamt 35 Wohnungen, beginnt dagegen erst 2014.

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