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Kultur: Wasser verbindet

Ausstellungsprojekt brandenburgischer Kunstschulen auf der Freundschaftsinsel

Farbige Segel auf der Wiese, flatternde Wäsche auf der Leine und ein „Badezimmer im Grünen“ weisen dem Besucher den Weg. Im wunderbar lichtdurchfluteten Pavillon auf der Freundschaftsinsel ist derzeit eine nicht alltägliche Ausstellung unter dem Titel „Wasser verbindet – Kunst am Wasser“ zu sehen. Drei Kunstschulen aus dem Land Brandenburg haben sich erstmalig in einem so umfassenden kunstpädagogischen Verbundprojekt mit dem diesjährigen Kulturlandthema „Fokus Wasser“ mehr als ein halbes Jahr lang künstlerisch auseinandergesetzt.

Die beteiligten Einrichtungen – der CTA-Kulturverein Nord aus Fürstenwalde, die Kunstschule Potsdam und der Regenbogen e.V. aus Blankenfelde – haben ihre ganz speziellen Interessen und Fähigkeiten gebündelt und ein mehrdimensionales eindrucksvolles Kunstprojekt geschaffen. Zu sehen sind u. a. originelle Keramiken aus Fürstenwalde, Objekte, Bilder und Fahnen aus Potsdam und fotografische Doppelprojektionen einer Tanzperformance aus Blankenfelde. Doch die gelungene Präsentation der fast einhundert Exponate zeigt vor allem eines: Das Kunst-Thema „Wasser“ ist außerordentlich vielfältig, es regt die Phantasie aller Altersgruppen an und zeigt sich in den wunderbarsten Schattierungen von blau und grün.

Gleich am Eingang gibt es drei übergroße wasserblaue Bilder – Gemeinschaftsarbeiten von 5- bis 9-jährigen Kindern aus Potsdam – mit den überraschendsten Unterwassergeschöpfen und riesigen U-Booten zu sehen. Diagonal gegenüber beinahe durchsichtige blaugrüne Kalligraphien, die „Panta rhei“ und „Regen“ heißen und augenscheinlich von erwachsenen Kunstschülern aus Blankenfelde gestaltet wurden. In deren Nähe steht eine handfeste keramische Nachbildung des Scharmützelsees mit den Orten, die sich an seinen Ufern befinden. Und die von Drittklässlern aus Bad Saarow mit ihren jeweils hervorragendsten Sehenswürdigkeiten „nachgebildet“ wurden. Der Clou: sie sind gleichzeitig Pflanzgefäße für Sukkulenten, die mithilfe dicker Bindfäden das benötigte Wasser aus dem Keramiksee ziehen.

Nicht nur an diesem Objekt ist zu studieren, wie wichtig Wasser ist und wie sehr es Orte, Landschaften und Kulturen miteinander verbindet. Thea Moritz, Geschäftsführerin der Potsdamer Kunstschule, berichtete zur Ausstellungseröffnung von den Erfahrungen ihres internationalen Sommerkunstprojektes, bei dem polnische, dänische und deutsche Jugendliche über alle Sprachbarrieren hinweg, ebenfalls über die künstlerische und handwerkliche Beschäftigung mit diesem Thema ganz direkt in Kontakt kamen.

Der Ausstellungsbesucher auf der Potsdamer Freundschaftsinsel kann sich indes wie bei einer Bootsfahrt sachte treiben und von den ganz unterschiedlichen Exponaten überraschen und anregen lassen. Für das leibliche Wohl haben dabei ebenfalls Kursteilnehmer der Potsdamer Kunstschule gesorgt. Mit ihrer plastischen Gemeinschaftsarbeit „Neptun sei Dank!“ richteten sie eine überaus exquisite Fischplatte – leider nur als Augenschmaus - an. Astrid Priebs-Tröger

Ausstellung bis zum 28. Oktober im Pavillon auf der Freundschaftsinsel.

Astrid Priebs-Tröger

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