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Wird es Licht überm Rundfunk Berlin-Brandenburg?

© dpa/Soeren Stache

Rundfunk Berlin-Brandenburg: Raus aus der Krise, rein in die Krise?

Das „ARD-Mittagsmagazin“ ist weg, die Frage der künftigen Intendanz-Besetzung ungeklärt.

Auf der Homepage des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) ist der Reiter „Krise im RBB“ verschwunden. Und in der Tat, der öffentlich-rechtliche Sender hat sich aus dem Affären-Sumpf herausgearbeitet, neben Aufklärung und Aufarbeitung ist Aufbruch getreten. Der Sinn und Zweck des beitragsfinanzierten Senders – Programm für Fernsehen, Radio, Online – kommt wieder in den Fokus. Da ist in Zeiten angespannter Budgets kreativer Ehrgeiz gefordert.

Manches, nicht alles gut

Alles ist gut im RBB? Sagen wir es so: Vieles wird besser. Die Aufgabe des „ARD-Mittagsmagazins“ im Ersten ist ein harter Schnitt für einen Sender, der sich als „Hauptstadtsender“ definieren wollte. Das war er nicht, das wird er nicht, der Rundfunk Berlin-Brandenburg ist ein Sender für Berlin und zugleich ein Sender für Brandenburg. Um dieser doppelten Anforderung zu genügen, braucht es alle Kraft und viel Beitragsgeld.

Und es werden klare Zielvorgaben benötigt, Zielvorgaben, die die Senderspitze in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden erarbeiten und umsetzen muss.

Welche Senderspitze? Die Zahl der Direktoren ist zwei verringert worden, Martina Zöllner ist auf Vorschlag der amtierenden Intendantin Katrin Vernau zur Programmdirektorin gewählt worden. Die Besetzung der Verwaltungs- und Technikdirektion ist in die Mühlen der Gremien geraten. Dort wird auch die brennende Frage verhandelt, wie die ausgeschriebene Position des Intendanten/der Intendantin besetzt werden soll.

Die Mitglieder des Rundfunk- und des Verwaltungsrates sind in großer Mehrheit neu in den Gremien. Es gibt – wie auch anders – sehr wenig Erfahrung und Expertise mit einer Intendantenwahl. Das Verfahren hat noch der alte Rundfunkrat aufgesetzt, damit müssen jetzt Findungskommission und Gremien umgehen.

Ist schwer, wird schwierig. Zumal die amtierende Intendantin und natürliche Favoritin Katrin Vernau trotz ihres Verzichts auf eine Bewerbung für die Wiederwahl sich eindeutig beworben hat. Keine hilfreiche Aktion. Es wird interessant zu sehen sein, wie Vernau, Wahlmänner und Wahlfrauen plus etwaige weitere Kandidatinnen und Kandidaten für die Chefposition zu einer überzeugenden Lösung finden werden.

Nach aktueller Lage der Dinge könnten es die Verantwortlichen im und für den Sender schaffen, den Rundfunk Berlin-Brandenburg wieder in die Krise zu führen.

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