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Wer einen exklusiven Manager-Mali erhält, muss zur besseren Unterscheidung ab sofort peinliche rosa Socken tragen. Top-Manager dagegen haben bei der Sockenfarbe weiterhin die freie Wahl.

© dpa

Satire: Irrer Waffen-Wahnsinn!: Manager-Mali soll Islamisten stoppen

Die Bundesregierung schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Erfolglose Unternehmer erhalten ab sofort statt satter Boni unerfreuliche "Manager-Mali", mit denen sie einen kriselnden Subsahara-Staat aufpäppeln sollen.

Beim Militäreinsatz in Mali zeichnet sich eine spektakuläre Wende ab. Wie die Wahnsinn!-Redaktion aus Regierungskreisen erfuhr, hat Deutschland einen Weg gefunden, die Bundeswehr aus dem Auslandseinsatz herauszuhalten und gleichzeitig das aufkommende Gefühl der sozialen Ungleichheit in Deutschland zu lindern. Vorstände, die ihre Unternehmen erfolgreich ruiniert haben, sollen entgegen bisherigen Geflogenheiten nicht mehr mit Orden überhäuft und mit millionenschweren Boni zugeschüttet werden, sondern mit so genannten "Manager-Mali" ins Ausland beordert werden.

In Afrika könnten die Wirtschaftsfachleute wertvolle Beiträge leisten, die malische Regierung in Sachen Korruption zu schulen, hieß es aus Regierungskreisen. Zudem sollen sie die dringlichsten Probleme des innerlich zerrissenen Landes angehen: unflexibler Kündigungsschutz, die niedrigen Politiker-Gehälter sowie ein viel zu hoher Spitzensteuersatz. Die Bundesbank hat bereits 700 Tonnen Gold aus dem Ausland nach Frankfurt geschafft, mit denen "Goldene Handschläge" finanziert werden sollen.

Die ersten Manager sind bereits in Mali gelandet und werden per Taxi vom Flughafen zu Wolkenkratzern in Bamako gefahren.

© AFP

Durch den Coup der schwarz-gelben Koalition soll auch die Zustimmung der linken Oppositionsparteien gesichert werden, sollte man doch irgendwann einmal entgegen aller Gepflogenheiten beim Bundestag nachfragen müssen, ob der Einsatz in Mali genehmigt wird. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) regte an, zur Unterstützung der Manager zusätzlich ein Schwabengeschwader aus Berlin abzuziehen, das Timbuktu und Bamako mit den dringend benötigten Biokaffeeläden und viersprachigen Kitas versorgt. Jedoch kam es bereits zu einem Eklat, als ein schwäbischer Geschwaderschwadroneur bei einem informellen Beisammensein Vertreter der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft  Ecowas fragte: „Ach, jetzt macht ihr auch schon auf öko, was?“

SPD und Gründe fordern bereits eine Frauenquote von 40 Prozent unter den Vorständen, die nach Mali geschickt werden. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) betonte, auch Frauen müssten sich durch eigene Inkompetenz für die Mission empfehlen. Dafür erklärte sich der entlassene Berliner Flughafenchef Rainer Schwarz spontan bereit, neben seiner Abfindung von geschätzt 1,8 Millionen Euro auch den Manager-Mali anzunehmen. Allerdings machte er für einen Einsatz in Afrika die Abreise vom Flughafen BER zur Bedingung. (LdR)

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