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Kulturnotizen für Potsdam: Verhinderte Filme und tanzendes Licht auf Fotopapier

Verhinderte FilmeDas 11. Plenum des Zentralkomitees der SED im Jahr 1965 hatte schwerwiegende Konsequenzen für das Kultur- und Filmschaffen in der DDR.

Verhinderte Filme

Das 11. Plenum des Zentralkomitees der SED im Jahr 1965 hatte schwerwiegende Konsequenzen für das Kultur- und Filmschaffen in der DDR. Mit dem Verbot von insgesamt zwölf Filmen war das Defa- Spielfilmstudio am schwersten betroffen. Die Ausstellung „Gestört, verhindert, zensiert“, die von Bachelor-Studierenden der Filmuniversität Babelsberg erarbeitet wurde, ist noch bis 6. März im Filmmuseum, Breite Straße 1 a, zu sehen. Begleitend zur Ausstellung zeigt das Kino alle erhaltenen Filme in zumeist neu restaurierten Fassungen. Am morgigen Dienstag ist „Fräulein Schmetterling“ von Kurt Barthel aus dem Jahr 1965 zu sehen, los geht es um 19 Uhr. Der Film ist ein poetisches Alltagsmärchen über die Sehnsucht nach Freiheit und persönlicher Entfaltung: Nach dem Tod ihres Vaters müssen sich die 18-jährige Helene Raupe und ihre kleine Schwester Asta, die mitten in einem Berliner Abbruchwohngebiet leben, allein zurechtfinden. Der nach einem Drehbuch von Christa und Gerhard Wolf entstandene Film gewährt tiefe Einblicke in das Berliner Alltagsleben der 1960er- Jahre.

Tanzendes Licht auf Fotopapier

„ Und das Licht tanzt“ heißt die Ausstellung, die am 7. Januar um 19 Uhr in der Fotogalerie Potsdam im Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64, eröffnet wird. Sie zeigt Arbeiten von Claudia Müller, die mit der Leichtigkeit einer Tuschezeichnung flüchtige Momente, das Spiel von Wind, Himmel und Wasser, mit ihrer Kamera festhält. Licht bricht sich in den Wellen. Schilf tanzt im Wind, flüchtige Momente, die nur für den Augenblick der Aufnahme existieren. Es sind Annäherungen an die kleinen beobachteten Flüchtigkeiten, primär in Mecklenburg-Vorpommern entstanden – Heimat und Sehnsuchtsort der Künstlerin.  

Neue Bilder von Jub Mönster

Der Bremer Künstler Jub Mönster ist oft als Flaneur unterwegs. In Alltagsszenen entdeckt er das Besondere. Und das Skurrile, das sowieso. En passant entstehen so seine tiefblauen Kugelschreiberzeichnungen und Ölgemälde. Jetzt also „Doppeldotter“. Mit diesem Begriff ist die Ausstellung seiner jüngsten Werke betitelt, die am Sonntag, dem 10. Januar, um 17 Uhr im Kunstverein Kunsthaus, Ulanenweg 9, eröffnet wird. Gemeint sind mit dem wabbeligen Namen seine beiden unterschiedlichen Techniken: Öl auf Leinen/Sperrholz und Kugelschreiberzeichnungen auf Resopal. Insgesamt 26 Arbeiten werden hier erstmals in Potsdam gezeigt. Jub Mönster, Jahrgang 1949, stammt aus Oldenburg. Bildhauerei, Malerei und Fotografie studierte er in Bremen. (PNN)

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