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Die Tanztage holen ihr 30-jähriges Jubiläum coronabedingt 2021 nach. Wie geplant eröffnet Eun-Me Ahns „North Korea Dance“ das Festival.

© Promo

Kultur in Potsdam - ein Jahresausblick: Kotzende Pferde, vier Jubiläen und viel DDR-Kunst

Was geht und was geht nicht 2021? Die Vorfreude auf Kultur ist jedenfalls groß. Anlass für einen Ausblick.

Nie war der Blick ins neue Jahr ungewisser als Anfang 2021. Und vielleicht war er gerade deshalb nie wichtiger. Denn Vorfreude ist nicht nur die schönste Freude: In Zeiten des Lockdowns ist sie, was die Kultur angeht, im Grunde ja auch die einzige. Dass am Ende alles anders kommen mag, haben wir 2020 gelernt. Dass man dennoch nicht den Spaß am Spaziergang durch die Möglichkeiten verlieren darf, ebenso. Auf also, quer durch alle Sparten.

FABRIK UND TANZTAGE

Den künstlerischen Jahresauftakt hatte die fabrik ab dem 13. Januar geplant: Im Rahmen des Festivals Made in Potsdam waren vom 13. bis 24. Januar Kunstspaziergänge angedacht: Künstlerische Formate, die man spazierenderweise in der Schiffbauergasse entdecken kann. Der Termin wurde "wegen der Verlängerung des Lockdowns" auf die Zeit vom 24. Februar bis 7. März verschoben. Das 30. Jubiläum der Potsdamer Tanztage soll zudem nachgeholt werden: vom 25. Mai bis 6. Juni. Geplant ist ein Mix aus Drinnen und Draußen, unter anderem mit Eun-Me Ahn und „North Korea Dance“, einer Premiere von Martine Pisani und Maguy Marin.

WINTERZIRKUS DES T-WERK

Das T-Werk hat seinen Winterzirkus coronabedingt in Richtung Frühjahr verschoben: vom 3. bis zum 5. April holt es Neuen Zirkus, Clownerie, Jonglage und Performance in die Schiffbauergasse.

HANS OTTO THEATER

Das Stadttheater besinnt sich wieder aufs digitale Spiel. Im Januar und Februar soll, nach Klärung von Rechtefragen, gestreamt werden: Ionescos „Die Nashörner“ und Philipp Löhles „Die Mitwisser“. Als Online-Premieren sind Ulrich Hubs „Nathans Kinder“ und die Komödie „Der Vorname“ geplant. Ab Mitte Januar zudem: eine Video-Serie mit dem Ensemble. Gedichte, gefilmt überall in der Stadt.

STUDENTENFILMFESTIVAL SEHSÜCHTE

Die Sehsüchte feiern 2021 feiern 50. Geburtstag – und zwar jugendlich hybrid. Die Jubiläumsausgabe findet vom 21. bis zum 25. April statt, sowohl am Festivalstandort in Babelsberg wie auch online als Streaming. Das Motto 2021: „ignite“, zu Deutsch: entzünden.

NIKOLAISAAL POTSDAM

Das Datum für das Auftaktwochenende der kommenden Saison steht schon: 27. bis 29. August. Was bis dahin ausfallen muss, wird verschoben oder gestreamt. In Letzterem sieht der Nikolaisaal großes Potenzial: Gerade Zoom biete noch „eine Menge Möglichkeiten“.

MUSIKFESTSPIELE POTSDAM SANSSOUCI

Auch das Datum für die 30. Jubiläumsausgabe der Musikfestspiele steht: 11. bis 27. Juni. Der Vorverkauf läuft, inhaltlich geht es um Utopien und Revolutionen. Der Auftakt: ein Musik-Fest auf dem Luisenplatz.

POTSDAMER SCHLÖSSERNACHT

Auch der Vorverkauf für die Schlössernacht am 20. und 21. August läuft bereits. Angekündigt ist nicht weniger als „die vielleicht größte Varieté-Meile aller Zeiten“ im Park Sanssouci, umfangreiches Hygienekonzept freilich inklusive.

WASCHHAUS UND KUNSTRAUM POTSDAM

Auch 2021 soll es in Kooperation mit dem Thalia-Kino wieder einen Openair-Kinosommer geben: Vom 15. Mai bis 19. August. Und verschobene Konzerte versprechen einigen Glamour: Dota (24. April), Tocotronic (14. August) und Jan Josef Liefers & Radio Doria (12. August). Spannend: Der Kunstraum versucht eine Annäherung an die Vereinigten Staaten („Das ist Amerika“, 13. März bis 18. April) und geht mit Künstlern wie Stefan Velten und Andreas Mühe dem Pferd in der zeitgenössischen Kunst nach 1980 nach („Pferde kotzen sehen“, 8. Mai bis 20. Juni).

MUSEUM BARBERINI UND MINSK

Ob die Rembrandt-Schau im Museum Barberini wie geplant stattfinden kann, ist noch offen. Aber die schillernde Eröffnung eines neuen Museums im ehemaligen Terrassenrestaurant Minsk steht für den Herbst 2021 in Aussicht: Die Stiftung von Hasso Plattner saniert das Areal auf dem Brauhausberg und will ein Museum zu DDR-Kunst einrichten.

POTSDAM MUSEUM

Auch das Potsdam Museum macht sich 2021 für DDR-Kunst stark: Hier ist vom 12. Juni bis 3. Oktober eine Sonderausstellung zu Bernhard Heisig zu sehen, mit Fokus auf dessen Spätwerk, vor allem gespeist aus der Dauerleihgabe, die das Museum seit 2015 besitzt. Die Retrospektive des Fotografen Frank Gaudlitz wird zudem bis 2. Mai verlängert.

FILMMUSEUM UND MOVING HISTORY

Das Filmjahr 2021 steht im Zeichen zweier wichtiger Jubiläen: Das Filmmuseum wird 40, die DEFA wäre 75 geworden. Das Filmmuseum eröffnet am 3. Juni eine Foyerausstellung und eine virtuelle Schau zu „40 Jahren Filmmuseum“. Der 75. Geburtstag der DEFA wird von Veranstaltungen begleitet, etwa eine für April geplante Retrospektive zum 90. Geburtstag des Autors Wolfgang Kohlhaase. Auch das Filmfestival Moving History findet nach einjähriger Pause wieder als Präsenzfestival statt: vom 22. bis 26. September im Filmmuseum. 

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