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Kein Platz für Kunst, aber viele Pläne: Bullert-Retrospektive im Potsdam Museum

Das neue Jahr hat eben erst begonnen, beim Förderverein des Potsdam Museums plant man aber schon für den August. Dann nämlich soll eine große Retrospektive an den Potsdamer Maler und Grafiker Walter Bullert erinnern, dessen Geburtstag sich 2015 zum 120.

Das neue Jahr hat eben erst begonnen, beim Förderverein des Potsdam Museums plant man aber schon für den August. Dann nämlich soll eine große Retrospektive an den Potsdamer Maler und Grafiker Walter Bullert erinnern, dessen Geburtstag sich 2015 zum 120. Mal jährt.

Für Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museums, passt das Jubiläum gut zu einem anderen Jahrestag: dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. „Walter Bullert steht symbolisch für einen Künstler des 20. Jahrhunderts, er wirkte zwischen 1915 und 1986 und damit sowohl in der Weimarer Republik als auch in den beiden großen Diktaturen – in der NS-Zeit sowie in der DDR“, sagt Wicke den PNN. Zudem sei Bullert zu Lebzeiten immer sehr präsent gewesen in Potsdam, seit der Wende aber habe es nie eine umfassende Werkschau seiner Arbeiten gegeben.

Finanziell wird diese Ausstellung wohl dieses Jahr einer der größten Posten für das Potsdam Museum. Wie im Jahr zuvor, so Wicke, stehen dem Förderverein rund 30 000 Euro zur Verfügung, Gelder, die sich aus privaten und Unternehmensspenden zusammensetzten.

Darunter sind auch Mittel des 2014 aufgelösten Fördervereins Militärmuseum Brandenburg-Preussen, dieser habe sein restliches Vermögen an den Verein des Potsdam Museums überwiesen, das Geld soll für militärhistorische Anschaffungen, Restaurierungen und Publikationen verwendet werden. „Konkrete Projekte sind hier aber noch nicht geplant, wir haben aber einen Arbeitskreis mit Mitgliedern des aufgelösten Vereins gegründet, der sich damit befassen wird“, sagt Wicke.

Weiterer größere Projekte in diesem Jahr werden eine Ausstellung des Potsdamer Fotografen Joachim Liebe sowie die Herausgabe des ersten umfassenden Werkverzeichnisses des Impressionisten Karl Hagemeister sei. Das Potsdam Museum verfügt über den zweitgrößten Bestand an Hagemeisters Werken.

Die drängendste Frage ist allerdings noch immer ungeklärt: Wo sollen künftig die rund 250 000 Exponate des Potsdam Museums archiviert werden? Wie berichtet hatte der Kommunale Immobilienservice (Kis) dem Potsdam Museum im vergangenen November mit sofortiger Wirkung Depoträume in Groß Glienicke gekündigt, auch am Standort Herrmannswerder können die Objekte nicht länger eingelagert werden.

Der Grund: Beide Orte werden dringend für Flüchtlingsunterkünfte benötigt. Dafür hat Markus Wicke, Vorsitzender des Fördervereins des Potsdam Museums, auch Verständnis, fordert aber zugleich von der Stadt, schnellstens eine dauerhafte Lösung für die umfangreiche Sammlung zu finden. Denn derzeit lagern Gemälde sowie die Sammlung Militaria in bisher ungenutzten Räumen in Groß Glienicke. Diese sind unsaniert, die Fußböden kaputt, die Gemälde müssen auf dem Boden stehen. Auch die Sicherheitslage ist nach Ansicht von Museumschefin Jutta Götzmann völlig unzureichend, zum Teil gebe es nicht einmal abschließbare Türen. alm

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