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Ein Bauernkind in Wien. Regisseur und Hauptdarsteller Josef Hader.

© Majestic/Stefan Fürtbauer

Tagesspiegel Plus

Josef Hader über seine neue Tragikomödie : „Ich setze Alkohol wie ein Apotheker ein“

Der österreichische Kabarettist erzählt in seiner zweiten Regiearbeit „Andrea lässt sich scheiden“ von einer Fahrerflucht. Ein Gespräch über Provinz, Schuld und komische Männer.

Herr Hader, die Entfremdung zwischen Stadt und Land wird global diskutiert. Welchen Beitrag leisten Sie mit der Provinzgeschichte „Andrea lässt sich scheiden“ dazu?
Da möchte ich natürlich mit meinem Film gern zur Verständigung beitragen. Ich bin ja ein Bauernkind, das jetzt in einem gentrifizierten Wiener Bezirk wohnt, ich kenn’ also beide Seiten. Ich hab auch das Gefühl, dass sie gar nicht so weit auseinander sind, wie immer in den Medien immer getan wird. Die Menschen in der Stadt und auf dem Land sind von ihrer Umgebung halt unterschiedlich deformiert. Am Land geht der Wind, da muss man sich eine dicke Haut wachsen lassen. Nicht nur gegen den Wind, auch gegen die Anderen. Dadurch sind die Leute am Land manchmal wie Elefanten im Porzellanladen, zerbrechen etwas, ohne es zu wollen. Die auf dem Land eine dünne Haut haben, so wie ich in meiner Kindheit, tun sich da schwer. Die ziehen besser in die Stadt.

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