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Kultur: Eine musikalische Unterhaltung

Klassiktage Berliner Schlössertage gastierte mit einem Konzert an der Orangerie im Park Sanssouci

Unterhaltungsmusik war am vergangenen Montagabend vor den Gewächshäusern der Orangerie im Park Sanssouci angesagt. Der Verein Musik in brandenburgischen Schlössern e.V. veranstaltet auch in diesem Jahr die Klassiktage Berliner Schlösser, Potsdam inklusive. Bei recht stattlichen Eintrittspreisen konnte man meisterhafte „Kleinkunst“ von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Martin Kraus hören, Komponisten, deren 250. Geburtstag in diesem Jahr zu feiern sind. Beide haben eine große Anzahl von Musik geschrieben, die vor allem bei Abendunterhaltungen im Freien zu Gehör gebracht wurden: Serenaden, Kassationen, Divertissimenti und Notturni. Sie bevorzugen oftmals die solistische Verwendung der Instrumente bei hohen Ansprüchen an die Virtuosität der Spieler. Der Veranstalter hat hervorragende Musiker für das Konzert verpflichtet, die auf hohem Niveau auf historischen Instrumenten spielten,auf Klarinetten, Blockflöte und Fagott: das Ensemble Parthia Musica. Susanne Ehrhardt, Bernd Espenhain, Juraj Korec konnten mit Beweglichkeit, teilweiser Virtuosität (Susanne Ehrhardt in der Blockflötensonate in C-Dur von Anton Heberle)) und Klangschönheit sehr für sich einnehmen. Nach einem etwas nervös-unruhigen Einstieg in Mozarts Divertimento B-Dur KV 439 Nr. 6 fand das Trio bei seinen weiteren Darbietungen, ebenfalls ein Divertimento (KV 439 b Nr.3), zu einer feinen Homogenität. Mit ansprechenden Melodien, einer unaufdringlichen eleganten Grazie ist diese Musik ausgestattet, die Rokokozeit trefflich zum Klingen zu bringen. Zwischen den einzelnen Instrumentalsätzen sangen Ulrike Schwab und Mareike Schröder, beide Sopran, sowie Lars Grünwoldt, Bariton, kompetent und warmherzig sechs Notturni.

Joseph Martin Kraus, der unter anderen am schwedischen Königshof als Kapellmeister wirkte, hat auch Lieder geschrieben, nach zum Teil witzigen Texten unter anderen von Matthias Claudius oder Rousseau. Auch Kraus selbst hat hin und wieder gereimt. Die Melodien sind volksliedhaft, einfach geschrieben, manche könnte man sofort nachsingen. Komponiert wurden die zwölf Lieder überwiegend für eine Singstimme und ein Tasteninstrument. Der Künstlerische Leiter der Klassiktage, Roland Treiber, hat die Begleitung mit zwei Klarinetten und Fagott adaptiert, etwas spröde, doch wird sie den Begleitungsaufgaben gerecht. Ganz heiter und liebenswürdig sangen die beiden Sängerinnen und der Bariton die Lider von Joseph Martin Kraus. Und zum Schluss wurde ganz schwungvoll das unverwüstliche und köstliche Bandelterzett von Mozart gesungen und musiziert.

Das Publikum dankte mit herzlichem Applaus den Künstlern für einen unterhaltsamen Konzertabend an der ganz im südlichen Lichte erstrahlenden Orangerie im Park Sanssouci. Klaus Büstrin

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