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Kultur: Eine der wichtigsten Stützen

Die Schauspielerin Eva Schäfer verstarb kurz vor Vollendung ihres 79. Geburtstages

Die Schauspielerin Eva Schäfer verstarb kurz vor Vollendung ihres 79. Geburtstages Eva Schäfer, die von 1963 bis 1991 als Schauspielerin am Hans Otto Theater engagiert war, ist – wie zu erfahren war – in der vergangenen Woche, kurz vor Vollendung ihres 79. Geburtstages, in Potsdam verstorben. Mit ihrem Namen verbinden sich über drei Jahrzehnte Potsdamer Theatergeschichte. Letztmals war sie in den Jahren 1995/96 in einer Gastrolle auf der Bühne des Hans Otto Theaters zu erleben gewesen: in Günter Rügers Inszenierung „Das Ballhaus“, eine der erfolgreichsten Potsdamer Produktionen der neunziger Jahre. In ihrem über 50jährigen Schauspierinnenleben verkörperte Eva Schäfer – auf der Bühne, in Filmen und beim Funk – eine übergroße Palette von Haupt- und Nebenrollen. Geboren am 18. September 1924 im niedersächsichen Peine, hatte sie ihr Schauspielstudium an der Staatsmusikschule Braunschweig bereits Anfang der vierziger Jahre abgeschlossen. Viele Jahre vor ihrer Potsdamer Zeit war sie am Theater der Freundschaft in Berlin engagiert, wo sie jedoch, wie sie sich später erinnern sollte „nur Großmütter, Tiere und Pionierleiterinnen spielen durfte“. Von Berlin wechselte sie zunächst nach Döbeln und Görlitz. „Dort konnte ich so manche Brecht-Rolle verkörpern“. Ende der vierziger Jahre hatte sie Brecht vorgesprochen. Der lehnte sie ab. Vielleicht lag es daran, vermutet sie später, dass sie sich mit einem Goethe-Text vorgestellt hatte ... Einige Zeit danach, im Anschluss an ein Vorsprechen bei Helene Weigel (diemal mit einer Brecht-Szene), soll diese einen Knicks gemacht und ihr einen Veilchenstrauß mit den Worten überreicht haben: „Kind, wir müssen für dich eine gute Bühne finden, wo du Brecht spielen kannst“. Sprach’s und schickte die Vorsprechende wieder ihrer Wege ... Nach einem zweijährigen Engagement in Frankfurt an der Oder (1961-1963) wechselte Eva Schäfer schließlich an das Hans Otto Theater, wo sie 28 Jahre lang eine der wichtigsten Stützen des Ensembles bleiben sollte. Sie war u.a. in „Hamlet“, „Schwejk im zweiten Weltkrieg“, „Die Preußen kommen“, „Frau Jenny Treibel“ zu sehen. PNN

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