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Hinterlässt eine Lücke. June Galgey betreute die großen Gäste der Berlinale.

© Uwe Steinert

June Galgey und die Hollywoodstars : VIP-Betreuerin der Berlinale ist tot

Sie blieb stets an der Seite der Hollywoodstars. Und sorgte dafür, dass sie pünktlich im Kino waren, aber auch Berlin von seinen schönsten Seiten kennenlernten.

Wenn Stars wie Helen Mirren, Sigourney Weaver oder Cate Blanchett gern an ihre Einsätze bei der Berlinale zurückdenken, ist das auch June Galgey zu verdanken.

Rund 35 Jahre lang war die gebürtige Südafrikanerin beim Filmfestival als VIP-Betreuerin tätig, zuletzt 2020, unmittelbar vor Beginn der Pandemie. Mit ihrer unauffällig diskreten, aber immer herzlichen Art war sie omnipräsent, bei der Eröffnungsgala wie beim Bärendinner der Gewinner. Jetzt ist sie mit 79 Jahren in Sussex gestorben.

Berlin entdecken und genießen

Es ist kein leichter Job, dafür zu sorgen, dass die Abläufe bei so einem riesigen Festival laufen, dass jeder Star zur richtigen Zeit dort ist, wo er erwartet wird.

Und dann sollen die weltberühmten Gäste die Stadt ja auch entdecken, sollen Restaurants besuchen, die ihnen gefallen, Museen erkunden, die sie interessieren. Und am Ende immer unkompliziert den Weg zurück finden, ins Hotel oder in den Kinosaal zur Verbeugung vor dem letzten Vorhang.

Erfahrungen als Stadtführerin in London

June Galgey besaß die Autorität, auch sehr große Stars zu ermahnen, dass der nächste Auftritt keinen Verzug duldete, selbst wenn der Nachtisch noch so gut schmeckte. Trotzdem schaffte sie immer ein Wohlfühlklima, in dem auch sehr verwöhnte Menschen sich zu Hause fühlen können.

In London hatte sie bereits als Stadtführerin Erfahrungen gesammelt, auch für VIPs. Als es ihren Mann beruflich nach Berlin verschlug, folgte sie ihm.

Die familiäre Atmosphäre der Berlinale

Neben Englisch, Französisch und Deutsch beherrschte Galgey auch Afrikaans und Holländisch. Ihr selbst gefiel die fast familiäre Atmosphäre der Berlinale.

Sie schwärmte von den tollen Kollegen, die aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens kamen. Gerne erwähnte sie dabei, dass beispielsweise auch ein Zahnarzt und ein Architekt darunter waren. Sie selbst war jedes Jahr dabei, wenn das Festival wieder die Scheinwerfer aufleuchten ließ.

Dabei nahm Galgey unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause. Billy Wilder hatte es ihr besonders angetan, weil er so viele lustige Anekdoten über seine Berliner Jugend erzählte.

Bei der Berlinale war man angesichts der Nachricht von ihrem Tod bestürzt. June Galgey hat sich das mit der familiären Atmosphäre schließlich nicht ausgedacht. Sie selbst verkörperte es besonders gut.

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