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Das Twitter-Logo wird auf dem Bildschirm eines Laptops dargestellt.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Verifikations-Häkchen gekauft: US-Forscher legen dubiose Geschäfte prorussischer Twitter-Accounts offen

Mit wenig Geld können sich Abo-Kunden den sogenannten blauen Haken kaufen. Für Fake-Accounts ist so eine Verbreitung ihrer Kampagnen ein Leichtes.

Twitter-Accounts mit prorussischer Propaganda kaufen sich laut einer Studie Verifikations-Häkchen, um ihre Reichweite bei dem Dienst zu erhöhen.

Die Profile verbreiteten russische Falschinformationen über den Angriffskrieg in der Ukraine und machten Stimmung gegen westliche Unterstützung für das Land, schrieb die „Washington Post“ am Mittwoch unter Berufung auf Erkenntnisse der US-Forschungsgruppe Reset.

Die Häkchen-Symbole für verifizierte Accounts wurden früher von Twitter nach Prüfung an Prominente, Politiker oder Unternehmen vergeben. Unter Tech-Milliardär Elon Musk als neuem Besitzer können Nutzer sie mit Abschluss eines kostenpflichtigen Abos für acht Dollar im Monat kaufen.

Für die Zukunft ist angekündigt, dass Beiträge von Abo-Kunden bei Twitter sichtbarer platziert werden sollen. Bei Twitter kann man sich Tweets nicht nur chronologisch anzeigen lassen, sondern auch von Algorithmen ausgewählt. In dieser Ansicht können auch Beiträge von Accounts vorkommen, denen man nicht folgt.

Musk, der mehr als 129 Millionen Follower bei Twitter hat, interagierte mit einem der von Reset-Forschern hervorgehobenen Accounts, dessen Tweets danach häufiger angezeigt wurden.

Musk kommentierte einen Tweet, in dem unter anderem behauptet wurde, dass im Ukraine-Krieg 157.000 ukrainische Militärangehörige und 2458 Nato-Soldaten getötet worden seien mit den Worten: „Ein tragischer Verlust von Leben.“ Später rief er Twitter-Nutzer zu einem Faktencheck der Zahlen auf. Nato-Soldaten nehmen nicht am Krieg teil.

Musk hatte vor einigen Monaten als Friedenslösung vorgeschlagen, in den von Russland völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebieten Abstimmungen zur künftigen Zugehörigkeit unter UN-Aufsicht zu veranstalten. Dabei regte er auch an, die rechtswidrig besetzte Krim als Teil Russlands anzuerkennen.

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Zugleich sorgen die Starlink-Systeme seiner Firma SpaceX für Internet-Versorgung in der Ukraine nach russischen Attacken auf die Infrastruktur. Allerdings sprach er sich gegen eine militärische Nutzung der Technik aus. (dpa)

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