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Israelische Soldaten zeigen den Medien einen unterirdischen Tunnel, der unter dem Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gefunden wurde.

© dpa/Victor R. Caivano

Tunnelschächte mit Raketen und Granaten: Israelische Armee will größte Hamas-Waffenfabrik entdeckt haben

Die von der israelischen Armee aufgedeckten Tunnel in Bureidsch sollen Hamas-Kämpfer im ganzen Gazastreifen miteinander vernetzen. Sie seien an die Nord-Süd-Route für Hilfsmittel angebunden.

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen „die größte Waffenproduktionsstätte“ der Hamas seit Beginn des Krieges gegen die islamistische Palästinenserorganisation entdeckt. Einige der Tunnelschächte mit den darin lagernden Raketen und Granaten in Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens seien 30 Meter tief, erklärte die Armee am Montag. Die Tunnel seien Teil eines Netzwerks, das Hamas-Kämpfer im gesamten Gazastreifen verbinde.

Zuvor hatten Armeevertreter Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Palästinensergebiet gezeigt, welche die Hamas zu militärischen Zwecken nutzte. Scheinbare Zementfabriken und weitere Industrieanlagen würden in Wirklichkeit zur Herstellung von Raketen und Granaten verwendet, die in tiefen Schächten gelagert würden, sagten Armeevertreter bei einem Presserundgang in der Geflüchtetensiedlung Bureidsch südlich der Stadt Gaza.

In einer der Baracken zeigte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag Zünder für Raketen, die aufgrund ihrer Reichweite von rund hundert Kilometern jederzeit den Süden und das Zentrum Israels treffen können. Den Reportern vor Ort sagte Hagari, dass „diese Fabrik in die Salah-al-Din-Straße eingebettet wurde“ - eine wichtige Nord-Süd-Route, die auch für den Transport humanitärer Hilfe in den Gazastreifen genutzt wird.

Dieses Foto, das während einer Medienreise des israelischen Militärs am 8. Januar 2024 aufgenommen wurde, zeigt einen Soldaten, der am Eingang eines Tunnels in al-Bureij im zentralen Gazastreifen steht.

© REUTERS/RONEN ZVULUN

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bekräftigte am Samstag, seine Regierung habe die Armee angewiesen, „die Hamas zu eliminieren“, alle Geiseln zurückzubringen und dafür zu sorgen, dass der Gazastreifen „nie wieder eine Bedrohung für Israel darstellt“.

Ebenfalls am Samstag hatte Hagari bei seiner abendlichen Pressekonferenz gesagt, die israelische Armee habe „die Zerschlagung der militärischen Struktur der Hamas im nördlichen Gazastreifen abgeschlossen“. Die Streitkräfte würden sich nun auf die Zerschlagung der islamistischen Palästinenserorganisation „im Zentrum und im Süden des Gebiets“ konzentrieren.

Chan Junis im Süden verfüge über eine „unterirdische Stadt aus vielfach verzweigten Tunneln“. Die Geflüchtetenlager im Zentrum des Gazastreifens seien „überfüllt und voller Terroristen“, sagte Hagari.

Hunderte Kämpfer der radikalislamischen Hamas hatten Israel am 7. Oktober brutal überfallen und rund 1140 Menschen getötet sowie etwa 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, die meisten von ihnen Zivilisten. Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und führt seither massive Angriffe im Gazastreifen. Nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas wurden dabei mittlerweile mehr als 23.000 Menschen getötet. (AFP)

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