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Imran Khan, ehemaliger Premierminister von Pakistan, bei einem Treffen mit Journalisten in seiner Residenz.

© dpa/K.M. Chaudary

Staatsgeschenke behalten: Pakistans Ex-Regierungschef zu 14 Jahren Haft verurteilt

Imran Khan wurde jüngst erst für die Weitergabe geheimer Dokumente schuldig gesprochen. Nun hat ein Gericht in Pakistan eine weitere Haftstrafe verhängt – wegen Bestechung.

Der pakistanische Ex-Regierungschef Imran Khan und dessen Ehefrau sind am Mittwoch wegen Bestechung zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Es sei „ein weiterer trauriger Tag in der Geschichte unseres Justizsystems, das auseinandergenommen wird“, sagte ein Sprecher von Khans Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) vor Journalisten.

Den Verurteilten wird vorgeworfen, Staatsgeschenke aus Khans Zeit als Premierminister für sich behalten zu haben.

Die Verurteilung erfolgte rund eine Woche vor der Parlamentswahl in Pakistan und nur einen Tag, nachdem Khan bereits wegen der Weitergabe geheimer Dokumente zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war.

Khans Anwalt Salman Safdar bestätigte die erneute Verurteilung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Imran Khan und Bushra Bibi sind verurteilt worden. Bushra Bibi ist noch nicht verhaftet worden“, sagte Safdar. Das Paar hatte 2018 geheiratet, Monate bevor Khan zum Regierungschef gewählt wurde. Der ehemalige Cricket-Star ist seit seiner Festnahme im August in Haft.

Ex-Premier von der Wahl ausgeschlossen

Khan war im April 2022 durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Im August 2023 war er wegen Korruption zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde später gekippt, Khan blieb aber wegen des weit schwerer wiegenden Vorwurfs der Weitergabe staatlicher Dokumente im Gefängnis.

Der Ex-Regierungschef weist die Anschuldigungen als politisch motiviert zurück. In Pakistan wird am 8. Februar ein neues Parlament gewählt. Khan sowie die meisten Kandidaten seiner Partei wurden von der Wahl ausgeschlossen.

„Ihr müsst euch am 8. Februar für jede Ungerechtigkeit mit eurer Stimme rächen“, erklärte Khan nach der Urteilsverkündung vom Dienstag an die Wähler gerichtet im Onlinedienst X, vormals Twitter. „Sagt ihnen, dass wir keine Schafe sind, die man mit einem Stock treiben kann.“ (AFP)

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