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Mia Rodriguez hat Prothesen von „Manos de Héroes“

© PICTURE ALLIANCE / ASSOCIATED PRESS/Matilde Campodonico

Prothesen aus dem 3D-Drucker: Wie eine Elektroingenieurin in Uruguay Kindern mit Behinderung hilft

Die Organisation „Manos de Héroes“ entwickelt künstliche Körperteile und verteilt sie kostenlos an Bedürftige. 100 Prothesen hat sie bereits ausgeliefert.

Das kleine Uruguay, ungefähr halb so groß wie Deutschland, liegt über dem Durchschnitt. 16 Prozent der Bevölkerung haben laut der Nationalen Statistikbehörde eine Behinderung. Zum Vergleich: In der Weltbevölkerung sind es ungefähr zehn, in Deutschland 9,4 Prozent.

Nun soll den Menschen in dem südamerikanischen Land mit einer besonderen Erfindung geholfen werden: mit Prothesen aus dem 3D-Drucker.

Ihr einhundertstes Exemplar hat die vor drei Jahren gegründete Stiftung „Manos de Héroes“ („Hände von Helden“) kürzlich ausgeliefert. In allen 19 Provinzen des Landes hat sie bereits Menschen mit Behinderung geholfen – mit künstlichen Beinen oder Händen. Auch einen sogenannten biomischen Arm hat die Organisation bereits entwickelt; ein Gerät, das die natürliche Funktion eines Arms nachahmt.

Die Prothesen sind eigens dafür ausgerichtet, an Bedürftige verteilt zu werden. Sie sind weitaus günstiger in der Herstellung als ähnliche Modelle aus Europa, die 100.000 Euro pro Stück kosten können.

Vom ersten Entwurf über die Planung und die Herstellung im 3D-Drucker dauert die Produktion eines künstlichen Körperteils bei „Manos de Héroes“ nach eigenen Angaben nur einige Wochen, wie die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) diese Woche berichtet. Die Prothesen für Kinder sind bunt oder mit Superhelden-Motiven verziert.

„Die Idee ist, dass sie sich nicht allein fühlen“, wird Andrea Cukerman, Elektroingenieurin und Gründerin der Organisation, von AP zitiert. „Manos de Héroes“ finanziert sich über Spenden von Unternehmen sowie Privatpersonen und richtet sich vor allem an Familien in prekären Situationen. (PS)

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