Tagesspiegel Plus
Zwei Monate nach der Flut in Cherson: „Ich habe nicht einmal mehr die Kraft, auf die Russen wütend zu sein“
Die Sprengung des Kachowka-Staudamms hat eine Schneise der Verwüstung durch Cherson gezogen. Die Menschen schaufeln giftigen Schlamm aus ihren kaputten Häusern. Und die Front ist nah.
Von Till Mayer
Im Bad kann Victoriya die Tränen nicht mehr zurückhalten. Über den Boden ziehen sich Erdschlieren. Der Waschbecken-Unterschrank mit den goldenen Zierleisten ist aus dem Leim gegangen, seine Türen sind aufgerissen und hängen schief. An den Wänden ziehen sich von oben bis unten Schlammspuren. Es stinkt erbärmlich, die Luft ist abgestanden und stickig.
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