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Nach dem Tod Hunderter Menschen durch eine Hungersekte hat sich nun Kenias Präsident William Ruto bei seinen Bürgern entschuldigt.

© IMAGO/Rainer Unkel

Hunderte Tote durch Hungersekte: „Wir können vor den Schuldzuweisungen nicht davonlaufen“

Präsident Ruto will die volle Verantwortung im Umgang mit der Sekte übernehmen. Denn ein selbst ernannter Kirchenführer soll seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben.

Nach dem Tod Hunderter Menschen durch eine Hungersekte hat sich nun Kenias Präsident William Ruto bei seinen Bürgern entschuldigt. Er warf seiner Regierung Nachlässigkeit im Kampf gegen gefährliche religiöse Praktiken vor.

Laut dem Radiosender Capital FM (Montag) bekräftigte der Staatschef unter Ankündigung personeller Konsequenzen: „Wir können vor den Schuldzuweisungen nicht davonlaufen.“

In dem ostafrikanischen Land hatte Mitte April ein selbst ernannter Kirchenführer für Aufsehen gesorgt, der seine Anhänger zum Todesfasten aufgerufen haben soll. Er stellte ihnen demnach in Aussicht, Jesus zu begegnen.

200
Leichen wurden bisher in Massengräbern gefunden.

Bisher wurden mehr als 200 Leichen in Massengräbern gefunden. Einige Mitglieder der „Good News International Church“ starben nach einer Polizeirazzia im Krankenhaus. Bei vielen Toten handelt es sich laut den Behörden um Kinder. „Pastor“ Paul Mackenzie muss sich wegen Terrorismus und anderer Delikte vor Gericht verantworten.

Nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte Präsident Ruto Schritte gegen „religiösen Extremismus“ angekündigt. So soll eine Untersuchungskommission klären, wie der Sektenführer trotz Hinweisen aus der Bevölkerung so lange tätig bleiben konnte.

Ein weiterer Ausschuss hat die Aufgabe, einen Regulierungsmechanismus für den Glaubenssektor zu entwerfen; vertreten ist unter anderen der katholische Erzbischof Maurice Muhatia Makumba von Kisumu. Gemeinsam wolle man sicherstellen, dass Religion nicht länger missbraucht werde, um Kenianer zu täuschen, so das Staatsoberhaupt. (KNA)

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