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In den USA gibt es immer mehr Bauernmärkte.

© dpa/Andreas Arnold

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Neuseeland verbietet Plastiktüten, ein neuer Malaria-Impfstoff gibt Hoffnung und Parkinson könnte durch neue Technologie besser verstanden werden.

Neuseeland: Plastiktütenverbot ab sofort

Plastiktüten sind praktisch, aber können der Umwelt schwere Schäden zufügen. Unsachgemäß entsorgt können sie Abflüsse verstopfen, die Landschaft verschmutzen oder zum Tod von Wildtieren führen, wenn sie in die Nahrungskette gelangen. In Neuseeland sind jegliche Tüten aus Kunststoff deshalb seit diesem Wochenende verboten.

Das Land hat damit das strengste Anti-Plastik-Gesetz weltweit. Schon 2019 hatte die Regierung in der Hauptstadt Wellington Einkaufsbeutel aus dickerem Kunststoff verboten. Mit dem neuen Gesetz, das am vergangenen Samstag in Kraft getreten ist, dürfen nun auch keine dünnen Plastiktüten mehr verwendet werden.

Umweltstaatssekretär James Palmer rechnet damit, dass in seinem Land damit künftig 150 Millionen Kunststofftüten weniger im Umlauf sein werden. „Das sind 17.000 Plastikbeutel pro Stunde“, teilte er diese Woche in einem Statement mit.

Das sind 17.000 Plastikbeutel pro Stunde.

Neuseelands Umweltstaatssekretär James Palmer über die Einsparungen durch das Verbot

Seine Regierung will aber noch weitergehen: Auch andere Einweg-Produkte aus Plastik sollen – bis auf wenige Ausnahmen – aus den Geschäften verschwinden, etwa Strohhalme oder Teller. „Es gibt Alternativen“, sagte Shaun Lewis, der im neuseeländischen Umweltministerium für die Müllvermeidung zuständig ist, diese Woche.

„Die Nutzung von wiederverwendbaren Einkaufstüten oder Keramiktellern sind Schritte, die wir alle unternehmen können, um die Menge an Plastik, die wir in unserem Leben verwenden, zu reduzieren.“ Den endgültigen Abschied vom Plastik will Neuseelands Regierung bis 2025 vollziehen. Die meisten Alltagsprodukte, die bisher aus Kunststoff bestehen, sollen dann aus kompostierbarem Material hergestellt werden.

Afrika: Neuer Malaria-Impfstoff gegen die Tropenkrankheit

Zwölf Länder in Afrika erhalten neuartigen Malaria-Impfstoff.

© afp/Cristina Aldehuela

Zwölf afrikanische Länder sollen in den kommenden zwei Jahren insgesamt 18 Millionen Dosen eines neuartigen Malaria-Impfstoffs erhalten. Das teilten die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Impfallianz Gavi sowie das Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch in Genf mit.

Die Organisationen sprachen von einem entscheidenden Schritt im Kampf gegen die Tropenkrankheit, die eine der häufigsten Todesursachen in Afrika ist. Mindestens 28 Länder auf dem Kontinent bekundeten demnach Interesse an dem Vakzin.

Zuvor war der Impfstoff in einem Pilotprojekt mehr als 1,7 Millionen Kindern in Ghana, Kenia und Malawi verabreicht worden. In der Testphase erwies er sich laut WHO als sicher und wirksam und führte zu einem erheblichen Rückgang der Todesfälle. Das von dem britischen Unternehmen GlaxoSmithKline entwickelte Mittel bekämpft den Malaria-Erreger, bevor er in die Blutzellen eindringt.

96
Prozent der Todesfälle durch Malaria passieren in Afrika

Neben den drei Ländern, die an der Erprobung beteiligt waren, soll das Mittel an neun weitere Staaten weitergegeben werden, darunter Burkina Faso, Burundi und Kamerun. Die Kontingente sollen noch dieses Jahr ausgeliefert und ab Frühjahr 2024 im Rahmen von Routineimpfungen verabreicht werden.

Malaria wird von Mücken übertragenen. An der Krankheit sterben laut WHO jedes Jahr fast eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren. Etwa 95 Prozent aller Erkrankungen weltweit und 96 Prozent der Todesfälle ereignen sich in Afrika. (KNA)

USA: Immer mehr Kunden auf Bauernmärkten

Bauernmärkte wie diesen französischen gibt es in den USA immer häufiger.

© imago images/imagebroker

Bauernmärkte sind ein unerwarteter Profiteur der Corona-Pandemie – zumindest in den USA. So nimmt die Zahl an Kunden stetig zu, die in den Vereinigten Staaten direkt vom Erzeuger ihre Lebensmittel kaufen, von Bio-Eiern bis zu Salat und Möhren.

Am Anfang der Pandemie im Jahr 2020 galten die Märkte in den USA noch als „nicht systemrelevant“ und mussten deshalb für längere Zeit schließen. Im Laufe der Pandemie wurden sie jedoch immer beliebter. Heute erleben die Märkte einen regelrechten Boom.

15.000
Menschen kaufen auf dem „Green City Market“ in Chicago an einem Samstag ein

So hat etwa der „Green City Market“ in Chicago die Zahl seiner Kunden deutlich gesteigert. Bis zu 15.000 Menschen kauften an einem Samstag dort ein, sagte vor wenigen Tagen die Managerin des Marktes, Taylor Choy, der Nachrichtenagentur AFP. Vor der Pandemie habe es lediglich bis zu 10.000 Besucherinnen und Besucher täglich gegeben.

„Der Vorteil des Einkaufs auf einem Bauernmarkt ist, dass die Ware direkt vom Bauernhof kommt und daher nicht die gleichen Probleme in der Lieferkette auftreten wie in den Lebensmittelgeschäften“, sagte Choy. Früher galten die Märkte als überteuert, doch die Inflation der vergangenen zwei Jahre habe eine Wende gebracht.

„Ich habe erlebt, dass die Preise für Eier in einem Lebensmittelgeschäft gestiegen sind, aber der Preis für unsere Eier auf dem Markt ist gleichgeblieben“, sagte Choy. In den USA gibt es laut Landwirtschaftsministerium rund 7000 Bauernmärkte. Vor knapp 30 Jahren lag die Zahl noch bei 2000.

Weltweit: Parkinson-Diagnostik mit Smartwatches

Mit Smartwatches zur Parkinson-Diagnostik.

© imago images/YAY Images/via www.imago-images.de

Eine Heilung für Parkinson gibt es bislang nicht. Zumindest die Symptome der Nervenkrankheit wie das typische Zittern, die Störung des Gleichgewichts oder Probleme bei der Bewegung können aber mit speziellen Verfahren gelindert werden. Dafür ist es jedoch wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird. Ein Forscherteam der Cardiff Universität in Wales hat dafür nun eine neue Methode erfolgreich getestet.

In der Fachzeitschrift „Nature Medicine“ schlagen die Wissenschaftler vor, künftig Smartwatches, also Armbanduhren mit Computerfunktion, für die Diagnose von Parkinson einzusetzen. Mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) haben die Forscher zwischen 2013 und 2016 die Daten von mehr als 100.000 Smartwatches ausgewertet.

400.000
Menschen in Deutschland leiden an Parkinson

Die elektronischen Armbanduhren speichern die Bewegungsdaten ihrer Träger. Die analysierte die KI – und konnte dabei die Personen identifizieren, die später Parkinson entwickelten. „Wir haben gezeigt, dass eine einzige Woche an aufgezeichneten Daten ausreicht, um Ereignisse in bis zu sieben Jahre vorauszusagen“, sagte Studienleiterin Cynthia Sandor diese Woche der BBC.

Es brauche zwar weitere Untersuchungen, um die Zuverlässigkeit von Smartwatches in der Parkinson-Diagnostik zu testen. Die neue Methode sei aber vielversprechend.

In der Bundesrepublik sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen rund 400.000 Menschen betroffen. Meist wird die Krankheit zwischen dem 55. und 60. Lebensjahr festgestellt. In den meisten Fällen geht dem Ausbruch schon Jahre zuvor eine schleichende Zerstörung des Nervensystems voraus.

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