zum Hauptinhalt
Ein Mann watet nach heftigen Regenfällen in Mogadischu, Somalia, am 9. November 2023 durch die Fluten. 

© REUTERS/FEISAL OMAR

Auf historische Dürre folgt Jahrhundertflut: Heftiger Regen bedroht 1,6 Millionen Menschen in Somalia

Nach der schwersten Dürre seit vier Jahrzehnten sind bei Überschwemmungen 29 Menschen gestorben, 300.000 mussten fliehen. Hilfsorganisationen fordern finanzielle Hilfe.

Die Vereinten Nationen haben die auf eine historische Dürre gefolgten schweren Überschwemmungen in Somalia als Jahrhundertflut bezeichnet.

Rund 1,6 Millionen Menschen könnten von den heftigen Regenfällen betroffen sein, erklärte das UN-Nothilfebüro (OCHA).

Starke Regenfälle haben auch Teile Kenias überschwemmt

Wegen der Überschwemmungen seien mindestens 29 Menschen gestorben und mehr als 300.000 aus ihren Häusern vertrieben worden. Zudem wurden Städte und Dörfer im Norden des Nachbarlands Kenia überschwemmt.

Aktuell sei an vielen Orten kein ungehinderter Zugang zu sauberem Wasser, Gesundheitszentren und Nahrungsmitteln möglich, teilte die Hilfsorganisation Care mit. Sie forderte die internationale Gemeinschaft auf, „dringend finanzielle Mittel bereitzustellen, um die Betroffenen in Somalia zu unterstützen und ihre Lebensgrundlagen zu sichern.“

Jahrhundertflut in Somalia ist Sinnbild für den Klimawandel

Die ausbleibenden Regenfälle in fünf aufeinanderfolgenden Perioden und die darauffolgenden massiven Regenfälle in Somalia sind laut Care ein Sinnbild für die Folgen der menschengemachten Klimaveränderungen, genauso wie das Wetterphänomen El Niño.

„2023 zeichnet sich weltweit durch hochgradig besorgniserregende Temperaturrekorde und Wetterkatastrophen aus, die bereits jetzt die Lebensbedingungen für viele Menschen massiv erschweren“, sagte Sven Harmeling, klimapolitischer Leiter von Care International.

Extremwetter in Somalia verschärft Bedarf an humanitärer Hilfe

Durch das Wetterphänomen El Niño seien zusätzlich in den nächsten Monaten starke Regenfälle am Horn von Afrika zu erwarten, die zu weiteren schweren Zerstörungen führen könnten.

Auch UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths äußerte sich besorgt. Extreme Wetterereignisse könnten den Bedarf an humanitärer Hilfe in den ohnehin schon gefährdeten Gegenden in Somalia und an vielen anderen Orten weiter verstärken. „Wir kennen die Risiken, und wir müssen diesen drohenden Krisen zuvorkommen“, sagte Griffiths.

Die schwerste Dürre seit vier Jahrzehnten hatte in Somalia zusammen mit der anhaltenden Gewalt in dem Land und gestiegenen Nahrungsmittelpreisen infolge des Ukraine-Kriegs nach UN-Angaben den Tod von bis zu 43.000 Menschen zur Folge. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false