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Natan Sznaider, Autor des für den Deutschen Sachbuchpreis nominierten Buchs „Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus“, kommt zur Preisverleihung. Der mit insgesamt 42 500 Euro dotierte Preis will in deutscher Sprache verfasste, nicht-fiktionale Bücher prämieren.

© picture alliance/dpa/Monika Skolimowska

Hoch dotierter Friedenspreis für Natan Sznaider: Für Verständigung in Israel und der Welt

Der in Mannheim geborene Soziologe Natan Sznaider wird mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung ausgezeichnet.

Der Soziologe Natan Sznaider erhält den Friedenspreis 2024 der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung. Sein literarisches Wirken für den Frieden in Israel und in der Welt solle damit gewürdigt werden, teilte das Historische Museum Frankfurt am Mittwoch mit.

Insbesondere seine Publikationen zum Holocaust-Gedenken und die „Erinnerungskonkurrenz von Holocaust und Kolonialismus“ sollen mit dem Preis anerkannt werden. Mit dem Schriftsteller und Deutsch-Iraner Navid Kermani führte Sznaider seit der zweiten Intifada im Jahr 2002 zudem ein respektvolles und freundschaftliches Streitgespräch („Israel – Eine Korrespondenz“, Hanser-Verlag), wie unter anderem hervorgehoben wurde.

Sznaider, der auch im Tagesspiegel publiziert und hier zuletzt über die regierungskritischen Demonstrationen gegen die geplante Justizreform und über die Debatte zu Holocaust und Kolonialismus geschrieben, wurde 1954 als Sohn von aus Polen stammenden Überlebenden des Holocaust in Mannheim geboren. Im Alter von 20 Jahren ging er nach Israel. Dort studierte er an der Universität Tel Aviv Soziologie, Psychologie, Philosophie und Geschichte. 1984 wechselte er an die Columbia University in New York und wurde dort 1992 mit einer Arbeit über die „Sozialgeschichte von Mitleid“ promoviert. Von 1994 bis 2023 lehrte er als Soziologieprofessor an der Akademischen Hochschule Tel Aviv.

Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung wird alle drei Jahre vergeben und ist nach Angaben des Museums mit 50.000 Euro dotiert. 1987 haben Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann den Preis zum Gedenken an ihre im NS-Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann gestiftet.

Bisherige Preisträger waren: Schimon Peres (2001), Amos Oz (2003), Daniel Barenboim und Edward Said (2006), Sari Nusseibeh und Itamar Rabinovich (2009), Avi Primor (2012), Tom Segev (2015), Lizzie Doron mit Mirjam Pressler (2018) und Joseph Croitoru (2021). (KNA/Tsp)

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