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Eine Patientin bereitet sich darauf vor, die erste von zwei Kombinationspillen für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch während eines Besuchs in einer Klinik zu nehmen.

© dpa/Charlie Riedel

Trend setzt sich fort: Zahl der Abtreibungen in Deutschland steigt

Bereits seit 2022 nimmt die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zu. Diese Entwicklung hält auch im Jahr 2023 an. Die Ursachen des Trends sind unklar.

Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im zweiten Quartal 2023 angestiegen. Zwischen Anfang April und Ende Juni wurden rund 26.700 Abtreibungen gemeldet und damit 4,5 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Die Zahlen steigen bereits seit Anfang des Jahres 2022, wie das Bundesamt mitteilte. Die Ursache für die Entwicklung sei aus den vorliegenden Daten nicht ersichtlich, insbesondere, da die persönlichen Entscheidungsgründe nicht bekannt seien.

70
Prozent der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt.

Der Großteil der Frauen, die im zweiten Quartal 2023 einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen (70 Prozent), war zwischen 18 und 34 Jahren alt, 19 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahren. Acht Prozent der Frauen waren mindestens 40 Jahre alt und drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 42 Prozent hatten zuvor noch kein Kind zur Welt gebracht, wie das Bundesamt mitteilte.

Mit 96 Prozent wurden die weitaus meisten Abtreibungen nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Nach der Regelung bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt. Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Vergewaltigungen lagen den Angaben zufolge in vier Prozent der Fälle vor.

Die Hälfte der Eingriffe wurde mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 37 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant, davon 83 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 14 Prozent ambulant in Krankenhäusern. (dpa)

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