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Tagesspiegel Plus

RAF-Experte Aust über die dritte Generation: „Die waren Vollprofis, ein unpolitisches Killerkommando“

Kaum jemand kennt die RAF besser als Autor Stefan Aust. Im Interview spricht er über die Schuld der Behörden und darüber, wie sich die Terroristen hinter den Morden professionalisierten.

Herr Aust, durch die jüngste Festnahme der RAF-Terroristin Daniela Klette fällt der Fokus nun zunehmend auf die sogenannte dritte Generation der RAF. Wie unterscheidet sich diese Ihrer Meinung nach von den beiden vorangegangenen?
Die dritte Generation ist eigentlich unpolitisch. Die Gründergeneration der RAF wollte die revolutionäre Fackel der Studentenbewegung weitertragen, die sich ihrerseits stark mit globalen Befreiungsbewegungen identifiziert hatte. Dazu war der Vietnamkrieg das überwältigende Thema der Zeit. Der Vater von Gudrun Ensslin hat es damals in einem Interview mit Lutz Lehmann von der TV-Sendung Panorama gut auf den Punkt gebracht: Er sprach von einer „ganz heiligen Selbstverwirklichung im Sinne des heiligen Menschentums“. Das stand alles in einem politischen Zusammenhang, eine erkennbare Bedeutung.

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