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Mexiko: Zweifel an Seenot-Geschichte

Die neunmonatige Odyssee mexikanischer Fischer auf dem Pazifik wirft Zweifel auf. Der Tod von zwei Männern während der Fahrt soll nun durch eine Untersuchung geklärt werden. Es wird sogar spekuliert, dass die Toten von den Überlebenden gegessen wurden.

Majuro - Nachdem zwei der zunächst fünf Insassen des schiffbrüchigen Fischerbootes nach Angaben der Überlebenden während der Fahrt gestorben waren, werde es "zweifellos" eine Untersuchung geben, kündigte ein mexikanischer Präsidentensprecher an. Diese solle die Umstände klären, unter denen die beiden Fischer verschwunden seien. Die nach neun Monaten auf dem Meer geretteten Mexikaner hatten angegeben, ihre Kameraden hätten den rohen Fisch und die rohen Vögel nicht vertragen, von denen sich die Crew ernährt habe. Sie hätten sich übergeben und seien schließlich gestorben. Die Leichen seien über Bord geworfen worden. In Mexiko wird spekuliert, dass die Toten von den Überlebenden gegessen worden sein könnten.

Einen Tag nach ihrer Ankunft auf den Marshall-Inseln wurden die drei Fischer Lucio Rendon, Salvador Ordonez und Jesus Vidana Lopez von einem Arzt untersucht. Den dreien gehe es gut, auch eine psychologische Untersuchung hätten sie problemlos bestanden, sagte Neijon Edwards vom Außenministerium. Sichtbarste Folgen der monatelangen Irrfahrt seien die geschwollenen Füße der Fischer, Schuhe könnten sie nicht tragen. Der Polizeipräfekt der Marshall-Inseln, George Lanwi, nannte die gute Gesundheit der Geretteten verdächtig. "Das gibt Anlass zu Zweifeln. Ihre Gesundheit ist viel besser, als wir erwartet hatten", sagte Lanwi. "Wie konnten sie auf einer solchen Strecke auf einem Boot ohne Kajüte überleben?"

Die fünf Fischer waren nach eigenen Worten im Oktober 2005 vom mexikanischen Hafen San Blas aus zur Haijagd ausgelaufen. Dann versagte der Motor des neun Meter langen Kutters. Nach neun Monaten wurden die drei Überlebenden schließlich vor gut zwei Wochen von einem taiwanischen Trawler entdeckt und geborgen; am Dienstag konnten sie endlich wieder an Land gehen. Von den Marshall-Inseln aus sollten die drei noch am Mittwoch nach Hawaii fliegen, am Freitag werden sie dann in Mexiko zurückerwartet. (tso/AFP)

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