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Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten sinkt auf unter 1000.

© Boris Roessler/dpa

Divi rechnet mit weiterem Rückgang: Zahl der Covid-19-Intensivpatienten erstmals seit Monaten dreistellig

Seit August 2021 lagen konstant mehr als 1000 Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen. Entwarnung gibt die Divi noch nicht.

Die Zahl der Schwerkranken, die auf Intensivstationen in Deutschland mit Covid-19 behandelt werden, ist auf unter 1000 gesunken. Der Stand war im Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag mit genau 979 angegeben.

So niedrig war diese Patientenzahl demnach seit Ende August des Vorjahres nicht mehr. Im Dezember 2021 waren noch knapp 4900 schwer erkrankte Covid-19-Fälle zeitgleich behandelt worden, danach sanken die Werte mit zwischenzeitlichen Plateauphasen ab.

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Der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, erklärte auf Anfrage, dass er mit einem weiteren Rückgang rechne. Es sei an der Zeit, sich zu erholen und Resilienz auszubilden. „Wir brauchen Kraft für Herbst und Winter“ - es gelte, sich jetzt optimal vorzubereiten für den dann wieder steigenden Infektionsdruck. „Dazu gehört auch dass wir Extrempositionen verlassen und uns wieder mehr die Hand reichen sollten.“

Im Herbst und Winter könnte die Infektionsrate wieder ansteigen.

© Tom Weller/dpa

Vor genau einem Jahr war der Wert der Schwerkranken auf Intensivstationen in Deutschland mit Covid-19 den Divi-Zahlen nach mehr als viermal so hoch wie aktuell. Die nun geringere Zahl schwerer Verläufe - trotz sehr hoher Infektionszahlen - wird von Experten auf den zunehmenden Aufbau von Immunität in der Bevölkerung zurückgeführt, insbesondere durch die Impfungen. Die seit Ende vorigen Jahres immer stärker verbreitete Omikron-Variante gilt auch per se als weniger krankmachend.

Die offizielle bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitag mit 485,7 an. Vor einer Woche waren es 553,2 Neuinfektionen binnen sieben Tagen und 100 000 Einwohner. Allerdings gehen Experten von sehr vielen nicht erfassten Fällen aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen, mit dem sie statistisch erfasst werden. Das RKI stellt in seinem Wochenbericht vom Donnerstagabend heraus, das Infektionsgeschehen sei zuletzt zwar weiter rückläufig - der Infektionsdruck und die Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung blieben aber hoch. (dpa)

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