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Retter versuchen, gestrandeten Walen am Cheynes Beach östlich von Albany zu helfen.

© dpa/AP/Australian Broadcasting Corp./Uncredited

Update

„Um ihr Leiden nicht zu verlängern“: Überlebende Grindwale nach erneuter Strandung in Westaustralien eingeschläfert

Nach einer Massenstrandung in Westaustralien sind alle Grindwale tot. Die zuvor geretteten Tiere waren wieder an Land angespült worden.

| Update:

Nach der Massenstrandung von fast 100 Grindwalen am Cheynes Beach östlich der westaustralischen Stadt Albany sind alle Tiere tot. 50 Meeressäuger waren bereits in der Nacht zum Mittwoch verendet.

Einsatzkräften und freiwilligen Helfern war es später unter größten Mühen gelungen, 45 überlebende Wale wieder ins Meer zu transportieren. Nachdem sie aber erneut gestrandet und in extrem schlechter Verfassung gewesen seien, hätten sie eingeschläfert werden müssen, teilte die Naturschutzbehörde „Parks and Wildlife Services“ auf Facebook mit.

Die Entscheidung sei sehr schwierig für alle Beteiligten gewesen, jedoch sei es wichtig gewesen, „um ihr Leiden nicht zu verlängern“, schrieb die Behörde. Eine Reporterin des Senders „9News“ berichtete, einige Helfer seien am Stand weinend zusammengebrochen.

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Die Rettungskräfte hatten unermüdlich versucht, die Herde zu retten und die bis zu drei Tonnen schweren Wale immer wieder mit Wasser befeuchtet. Schlechtes Wetter und eiskalte Wassertemperaturen hatten die Arbeiten erschwert.

Die Wale hatten sich zunächst 100 Meter vor der Küste stundenlang eng zusammengeschart – ein extrem ungewöhnliches Verhalten.

© dpa/AP/Department of Biodiversity, Conservation and Attractions/Uncredited

Die Grindwale – auch Pilotwale genannt – hatten sich am Dienstag 100 Meter vor der Küste stundenlang zunächst eng zusammengeschart - ein extrem ungewöhnliches Verhalten, das von Drohnenkameras dokumentiert wurde.

Wissenschaftler wollen Verhalten von Grindwalen analysieren

Die Meeresforscherin Vanessa Pirotta sagte der australischen ABC, so etwas habe sie noch nie gesehen. Es handele sich um „unglaubliche“ Aufnahmen, die nun von Wissenschaftlern studiert werden sollen. Später begannen die meisten Tiere der Herde, am Cheynes Beach zu stranden.

Warum die Tiere sich so sonderbar umeinander geschart hatten, blieb ein Rätsel. Augenzeugen hatten spekuliert, dass eventuell Killerwale – Orcas – in der Region aufgetaucht sein könnten und die Grindwale sich zur Verteidigung formiert hätten.

Pirotta erklärte, dass Lärmbelästigung durch den Menschen die Tiere eventuell gestört habe und dies der Grund für das sonderbare Verhalten gewesen sein könnte.

Grindwale bauen extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht. „Ihre emotionalen Bindungen zu ihren Freunden und Verwandten sind viel stärker als das, was wir vielleicht für unsere Familienmitglieder empfinden“, sagte Olaf Meynecke von der Griffith University.

Grindwale seien bereit, in einer gefährlichen Situation in der Nähe ihrer Herde auszuharren und ungeachtet der Konsequenzen ihr Leben zu opfern.

Im vergangenen Jahr waren 230 Grindwale auf der australischen Insel Tasmanien gestrandet. 200 von ihnen verendeten. 2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay 100 Ozeanriesen nach einer Massenstrandung. (dpa)

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