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Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland leiden an psychischen Erkrankungen und können deshalb nicht arbeiten.

© dpa / Marion Gröning/SZ

Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung: Höherer Krankenstand in Berufsgruppen mit Personalmangel

Wo es regelmäßig an Personal mangelt, scheint es auch mehr Krankschreibungen vonseiten der Arbeitnehmenden zu geben. Unterschiede gibt es je nach Berufsgruppe.

In Berufsgruppen mit regelmäßigem Personalmangel ist der Krankenstand in Brandenburg laut einem Krankenkassen-Report im vergangenen Jahr überdurchschnittlich hoch gewesen.

Besonders betroffen sind die Bereiche Kinderbetreuung/Erziehung, Altenpflege sowie Maschinen- und Fahrzeugtechnik, wie Ergebnisse eines Reports der DAK-Gesundheit auf Basis von rund 109 000 ihrer Brandenburger Versicherten zeigen.

Während der Krankenstand im Land 2022 über alle Berufsgruppen hinweg bei DAK-Versicherten bei 6,8 Prozent lag, waren es in den Gruppen mit regelmäßigem Personalmangel bis zu 8,3 Prozent. Eine Ausnahme sei das Feld Informatik/andere IT-Berufe mit unterdurchschnittlichem Krankenstand. Daten aus dem Report lagen der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

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In einer ergänzenden Forsa-Umfrage im Auftrag der Kasse mit gut 200 Brandenburger Teilnehmern gaben laut DAK rund 41 Prozent an, dass ihre Arbeit mit dem vorhandenen Personal in den vergangenen zwölf Monaten nahezu ständig oder größtenteils nur unter großen Anstrengungen zu bewältigen gewesen sei. Im Vergleich mit Berlin (48 Prozent) sind das weniger Betroffene.

Bei Beschäftigten, die regelmäßig Personalmangel erleben, kommt es deutlich häufiger vor, dass sie auch arbeiten, wenn sie krank sind.

DAK

Die Befragten mit dem Problem berichteten in der Umfrage mehrheitlich etwa von starkem Termin- und Leistungsdruck, viele auch von zu leistenden Überstunden.

Aus DAK-Sicht sinken mit steigender Intensität des erlebten Personalmangels die Erholungschancen: So berichten rund drei Viertel der Brandenburger Betroffenen, dass sie sehr häufig oder häufig auch in der Freizeit an die Arbeit dächten.

Vielen fehlt demnach auch die Zeit für Sport, Hobbys und Freunde. Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung wurden ebenfalls oft genannt. „Bei Beschäftigten, die regelmäßig Personalmangel erleben, kommt es deutlich häufiger vor, dass sie auch arbeiten, wenn sie krank sind“, berichtet die DAK.

Ständiger Personalmangel muss uns alarmieren, denn Überlastung kann die Gesundheit entscheidend beinträchtigen“, wurde die Landeschefin der Kasse in Brandenburg, Anke Grubitz, in einer Mitteilung zitiert.

Es drohe ein Teufelskreis. „In einer Spirale aus weiteren Fehltagen verschärft sich die Situation.“ Die Krankenkasse rief Arbeitgeber dazu, das Potenzial von betrieblichem Gesundheitsmanagement besser zu nutzen. (dpa)

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