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Polizisten ermitteln am Flussufer der Neuen Donau in einem anderen Mordfall.

© picture alliance/dpa/APA

Geköpfte Leiche entdeckt: Mysteriöse Mordserie in Wiener Obdachlosenmilieu

In Wien geht die Angst vor einem Serienmörder um. Zwei wohnungslose Männer wurden bei nächtlichen Messerattacken getötet, eine Frau überlebte. Nun wurde eine dritte Leiche entdeckt.

Seit mehreren Wochen hält eine Mordserie die österreichische Hauptstadt Wien in Atem. Die Polizei berichtet von gleich mehreren Angriffen auf obdachlose Menschen.

Am vergangenen Wochenende wurde die Leiche eines wohnungslosen Mannes enthauptet in einem Waldstück im Erholungsgebiet Wienerberg im Süden der Stadt entdeckt. Wie die österreichische „Kronen-Zeitung“ berichtet, wurde der Kopf des etwa 40 bis 45 Jahre alten Mannes einige Meter entfernt von den weiteren Körperteilen aufgefunden.

In der Schädeldecke des Mannes sei ein etwa münzgroßes Loch entdeckt worden. Ein Kriminalbeamter berichtete der „Kronen-Zeitung“ von einer Verletzung des Knochens, die auf eine „massive Gewaltanwendung“ hinweise. Entsprechend sei in diesem Fall nicht von einem Unfall auszugehen, so der Ermittler.

Die Verletzung des Knochens weist auf massive Gewaltanwendung hin, von einem Unfall ist nicht auszugehen.

Kriminalbeamter gegenüber der Zeitung.

Mord in Wien: Wer war der wohnungslose Mann?

Medienberichten zufolge warten die Ermittler aktuell noch auf die Ergebnisse der DNA-Proben. Bislang sei die Identität des Toten noch nicht eindeutig geklärt. Allerdings berichten mehrere österreichische Medien, dass die Person, die die Leiche des Mannes entdeckt habe, die tote Person gekannt haben soll.

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Der „Kronen-Zeitung“ zufolge handele es sich dabei um einen „Freund“ des Getöteten. Weil der Bekannte den wohnungslosen Mann schon etwa ein halbes Jahr nicht mehr gesehen habe, habe er sich auf den Weg zum gewohnten Verschlag des Getöteten gemacht.

In einer etwa 50 Zentimeter tiefen Kuhle habe der „Freund“ schließlich eine auf dem Rücken liegende skelettierte Leiche entdeckt. Der Kopf befand sich demnach einige Meter entfernt von den im Schlafsack befindlichen Leichenteilen.

Angriffe im Obdachlosenmilieu: Ist ein Serienmörder am Werk?

Im letzten Monat wurden in Wien drei Messerangriffe auf wohnungslose Personen gemeldet. Zwei Männer starben dabei, eine Frau überlebte die Attacke schwer verletzt. Alle Opfer wurden mit Stichverletzungen aufgefunden.

Bei der kürzlich aufgefunden Leiche in dem Waldstück am Wienerberg handelt es sich demnach um die dritte ermordete, wohnungslose Person innerhalb von eineinhalb Monaten.

Polizeisprecher Markus Dittrich berichtete der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“, dass die Wiener Kriminalpolizei die ersten drei Fälle als eine Einheit behandele – selbst wenn es sich dabei um unterschiedliche Täter handeln sollte. „Es gibt gewisse Ähnlichkeiten. Die Opfer wurden mit einer Stichwaffe angegriffen und wohl im Schlaf überrascht“, so Dittrich.

Ob das jüngste Verbrechen tatsächlich in Verbindung mit den bisherigen Messerattacken steht, dazu hat die Wiener Polizei sich bislang noch nicht geäußert.

Wie reagiert Wien auf die Morde im Obdachlosenmilieu?

Der Tageszeitung „Der Standard“ zufolge habe die Polizei alle Wiener Betreuungseinrichtungen für Obdachlose zu den jüngsten Fällen sensibilisiert. Die Mitarbeiter der Einrichtungen seien dazu angehalten worden, ihre Klientinnen und Klienten auf mögliche Gefahren aufmerksam zu machen.

Der gemeinnützige „Verein der Freunde der Wiener Polizei“ hat unterdessen 10.000 Euro für „zielführende Hinweise“ zur Klärung der Angriffe auf Wohnungslose ausgelobt. Dabei seien vor allem folgende Fragen von Belang:

  1. Hat jemand zur Tatzeit der bisherigen Angriffe verdächtige und/oder sachdienliche Wahrnehmungen gemacht?
  2. Hat jemand Berichte mit einschlägigem Täterwissen gehört?

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