zum Hauptinhalt
Dreams' house

© getty images/Francesco Carta / Bearbeitung: Tagesspiegel

Tagesspiegel Plus

Mythos Einfamilienhaus: „Wer jetzt ein Haus plant, hat keine Ahnung, was ihn erwartet“

Warum gilt das Eigenheim noch immer als erstrebenswertes Lebensziel? Und bringen Pandemie, Krieg und Inflation diesen Wunsch ins Wanken? Ein Gespräch mit dem Psychologen René Träder.

Herr Träder, es gab 2021 über 16 Millionen Einfamilienhäuser, darunter auch Doppelhaushälften, in Deutschland. Seit 2001 kamen jährlich grob rund 100.000 hinzu. Das Eigenheim bleibt offenbar ein anhaltendes Lebensziel der Deutschen. Warum?
Es ist nicht nur ein Lebensziel. Im ländlichen Raum ist Wohnen kaum anders möglich. Dort gibt es keine Mietshäuserstruktur wie in Hamburg oder Berlin. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass die Hälfte der Menschen in Häusern lebt.

Der Wunsch des Hausbaus wächst aber auch aus einem gesellschaftlichen Narrativ heraus.
Klar: Kinder zeugen, Baum pflanzen, Haus bauen gelten als die drei großen To-dos. Das hören wir in unserer Kultur immer wieder. Ein eigenes Haus bedeutet Erfolg, nach außen hin und für sich selbst. Ich habe Besitz erschaffen, den ich auch noch nutzen kann.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true