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23 - Der mysteriöse Tod eines Hackers

© Sky Deutschland AG und Sky Deutschland GmbH & Co. KG räumlich und zeitlich uneingeschränkte Exklusivnutzungsrechte./Sky Deutschland/Ansager & Schnipselmann

Hobbydetektiv Plasberg: „23 – Der mysteriöse Tod eines Hackers“ schwurbelt über den Schwurbler

Die Real-Crime-Serie „23“ erkundet 25 Jahre nach dem gleichnamigen Thriller Leben und Tod des verschwörungsanfälligen Hackers Karl Koch. Dabei gerät Sky jedoch selbst ins Spekulieren.

Zahlen werden gern überfrachtet. Der Pechklassiker 13, die teuflische 666, mit einer 6 weniger als Lebensanfang besungen, dazu Douglas Adams Kosmos-Chiffre 42 – alle larger than life. Der 23 dagegen hat erst August Diehl zu Bekanntheit verholfen, als er im gleichnamigen Thriller einen Hacker spielte, den die mystische Ziffer ins Netz globaler Spionage treibt.

Was viele 1998 nicht wussten: Diehls Karl Koch gab’s wirklich. Bis er am (Obacht!) 23. Mai 1989 verbrannt im Wald gefunden wurde. Gut 36 Jahre später zeichnet Sky in „23 – Der mysteriöse Tod eines Hackers“ (7.12., 20.15 Uhr auf Sky Crime) Leben und Sterben dieser unbekannten Berühmtheit nach. Und das ist dokumentarische Real Crime mit eigenem Verschwörungspotenzial.

Er war ein sehr höflicher, freundlicher Junge, den man auf Anhieb mögen kann.

Mutter von Karls Freund Freke

Denn wie Koch vom Computerfreak zum KGB-Spion wird, wie ihn die Paranoia ins Rabbit Hole zieht, wie er als CDU-Fahrer neue Bodenhaftung erlangt, bevor sein Tod bundesweit für Furore sorgt: Das ist für sich bereits filmreif. Carsten Gutschmidt macht daraus trotz aller Qualität jedoch eine Räuberpistole, die ihrerseits Illuminaten erfreut.

Als Protagonist seiner Filmfirma Ansager & Schnipselmann führt Frank Plasberg das Publikum mithilfe nachgestellter Szenen und stichhaltiger Zeitzeugen schließlich auf den Pfad vermeintlicher Nachermittlungen. Und während sie Bezüge von Putin bis Querdenkerszene konstruieren, stellt August Diehl solche zum Kinofilm her.

Dauerbedröhnt von Raoul Nagels suggestivem Soundtrack, spekuliert Hobbydetektiv Plasberg somit verschwörerisch über einen Verschwörungstheoretiker. Trotz einer unterhaltsamen Milieustudie der digitalen Aufbruchsphase aber ähnelt das Sky-Original im Brustton ballernder „Bild“-Schlagzeilen eher „Galileo Mystery“ als „Aktenzeichen XY“.

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