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Der Münsteraner "Tatort" mit Jan Josef Liefers (links) und Axel Prahl liegt auch bei den Video- und Festplattenrekordern vorn.

© WDR

"Tatort", "Polizeiruf 110" & "Mord mit Aussicht": Diese TV-Sendungen nehmen die Deutschen am liebsten auf

Noch nie war es so einfach, eine TV-Sendung oder einen Film aufzunehmen wie mit den aktuellen Festplattenrekordern. Was neben den Krimireihen "Tatort", "Polizeiruf 110" und "Mord mit Aussicht" sonst noch auf den Festplatten landet.

Der Münsteraner „Tatort“ mit dem Titel „Das Wunder von Wolbeck“ war selbst für das Komödienduo Jan Josef Liefers und Axel Prahl eine Grenzerfahrung. Furzende Kühe haben schließlich mehr mit Klamauk denn mit einem ARD-Sonntagabendkrimi gemein. Doch der „Tatort“ aus der westfälischen Provinz ist ein echter Quotengarant – nicht nur in der direkten, sondern genauso bei der zeitversetzten Nutzung über Video- und Festplattenrekorder. „Das Wunder von Wolbeck“ führt die Liste der 40 am häufigsten zeitverzögert oder zeitversetzt genutzten TV-Sendungen von 2012 an, die die Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht hat. Die Zahlen beruhen auf Auswertungen der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung.

Die Bedeutung des „Tatort“ für Fernsehdeutschland unterstreichen auch die weiteren Ergebnisse. Unter den ersten zehn am häufigsten aufgenommenen Sendungen befindet sich mit der vierten Folge des RTL-„Dschungelcamps“ nur eine einzige Sendung, die kein „Tatort“ ist. Nimmt man die ersten zwanzig Platzierungen, kommt man immer noch auf 15 „Tatort“-Folgen. Weitere beliebte Folgen der ARD-Serie waren 2012 „Das goldene Band“ (Maria Furtwängler), „Der tiefe Schlaf" (Miroslav Nemec/Udo Wachtveitl)“ , „Todesschütze“ (Simone Thomalla/Martin Wuttke), und „Hinkebein“ (Prahl/Liefers).

Ganz vorn in der Gunst der Rekorderbesitzer: Das RTL-"Dschungelcamp"

Die Dominanz des Krimi-Genres bei den Videoaufnahmen ist auch über den „Tatort“ hinaus offensichtlich. Die ARD-Serie „Mord mit Aussicht“, der „Polizeiruf 110“ des Ersten sowie die ZDF-Produktionen „Der Alte“ mit Jan-Gregor Kremp und „Stubbe – Von Fall zu Fall“ mit Wolfgang Stumph landen ebenfalls häufig erst auf der Festplatte. Bei den Programmen der Privatsender liegt hingegen das RTL-Dschungelcamp, genauer gesagt die Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“, eindeutig vorn. Sieben Mal schafften es die Ekelprüfungen unter die Top-40 der Video- und Festplattenrekorder-Charts.

Dass sich vergleichsweise wenige Filme – darunter „Toy Story 3“ bei RTL und „Alice im Wunderland“ auf Sat 1 in dieser Liste befinden, hat einen technischen Grund. In die Auswertung gelangen derzeit nur Sendungen, die drei Tage nach der Ausstrahlung auch angesehen werden. Mehrteiler wie „Der Turm“ treten in dieser Aufstellung der Nutzung in den Hintergrund. Mit den Festplattenrekordern ist es zwar einfacher geworden, TV-Sendungen aufzuzeichnen, es hat sich jedoch wenig daran geändert, wann die Aufnahmetechnik zum Einsatz kommt. Genau wie zuvor bei den VHS-Videorekordern wird werktags und sonntags am meisten zwischen 21 und 23 Uhr aufgenommen. Eine Ausnahme stellt der Samstagabend dar, an dem deutlich weniger aufgenommen wird. „Die Differenz ist mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Umstand geschuldet, dass Samstage in der jungen wie älteren Generation für abendliche Außer-Haus-Tätigkeiten genutzt werden“, heißt es hoffnungsfroh in den „Media Perspektiven“. Kurt Sagatz

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