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Warnung. Auf der Seite von kino.to werden die Nutzer von der Polizei begrüßt.

© dpa

Update

Illegale Filmplattform: Kino.to heißt jetzt kinox.to

Nach einigen Festnahmen wurde die Filmplattform kino.to Anfang Juni abgeschaltet, jetzt ist ein Klon des Portals unter neuem Namen wieder da.

Wer auf dem Online-Portal kino.to kostenlos Filme ansehen möchte, wird von der Kriminalpolizei begrüßt. Die Internetseite ist „wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen geschlossen“ worden, informiert die Polizei. Am Montag ist ein Ableger der verbotenen Seite ans Netz gegangen: kinox.to. Die Seite ahmt nicht nur den Namen von kino.to nach, sie sieht auch genauso aus. Die Betreiber geben vor, diejenigen zu sein, die bereits kino.to betrieben haben. „Liebe GVU, Filmindustrie und Staat: Denkt ihr wirklich, ihr könnt uns stoppen, nur weil ihr haufenweise Geld habt?“, teilen sie mit. Sie werfen den Behörden vor, „harmlose Webseitenbetreiber auf eine Stufe mit Mördern und Vergewaltigern“ gestellt zu haben. Wer die neuen Betreiber tatsächlich sind, ist unklar.

Im Juni hatte die Polizei 13 Betreiber von kino.to festgenommen, Luxusautos beschlagnahmt und die Website gesperrt. Rund 2,5 Millionen Euro wurden auf spanischen Konten sichergestellt. In der Onlineszene hieß es, dass nicht das ganze Netzwerk gefasst worden sei. Drei der mutmaßlichen Betreiber durften das Gefängnis bereits wieder verlassen.

Wie bei der Vorgängerseite verlinken die Betreiber zu aktuellen Filmen und Dokumentationen, die auf anderen Servern liegen und per Stream angesehen werden können. Am Dienstag war kinox.to zeitweise aber nicht zu erreichen. Die Seite könnte gezielt lahmgelegt oder durch einen massenhaften Ansturm von Nutzern überlastet worden sein.

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ist über den Ableger von kino.to nicht überrascht. „Das Interesse an der Übernahme von kino.to-Nutzern ist unter digitalen Hehlern erwartungsgemäß hoch“, sagte GVU-Sprecherin Christine Ehlers. Kinox.to sei schon die dritte oder vierte Internetseite, die sich als offizieller Nachfolger des erfolgreichen kino.to ausgeben würde. Die GVU hat nach eigenen Angaben nichts damit zu tun, dass die neue Seite kinox.to nicht erreichbar ist. Ehlers vermutet, dass Angriffe anderer Ableger hinter dem schnellen Zusammenbruch von kinox.to stecken. „Der Kampf um die früheren Nutzer von kino.to hat begonnen“, sagte sie. Diesen Nutzern müsse nach den Medienberichten der vergangenen Wochen aber bewusst sein, dass solche Angebote illegal sind.

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