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Jihia Sinwar ist der von Israel meistgesuchte Terrorist.

© Reuters/Mohammed Salem

„Die Kassam-Brigaden führen einen beispiellosen Kampf“: Hamas-Chef Sinwar will sich Bedingungen Israels nicht unterwerfen

Der Hamas-Chef im Gazastreifen wendete sich mit einem Brief an den Vorsitzenden der politischen Hamas-Führung. Darin übertreibt er die Verluste auf israelischer Seite stark.

Der Chef der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gibt sich zwei Monate nach Beginn der israelischen Bodeneinsätze in dem Küstenstreifen siegesgewiss. In einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums schrieb Sinwar nach Hamas-Angaben: „Die Kassam-Brigaden (der bewaffnete Arm der Hamas, Anm.d.Red.) führen einen erbitterten, brutalen und beispiellosen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen.“ Der bewaffnete Hamas-Arm werde sich den israelischen Bedingungen nicht unterwerfen.

Sinwar behauptete, man habe der israelischen Armee schwere Verluste an Leben und Ausrüstung zugefügt. Die Kassam-Brigaden hätten mindestens 5000 israelische Soldaten angegriffen und davon ein Drittel getötet, ein weiteres Drittel schwer verletzt und ein weiteres Drittel dauerhaft außer Gefecht gesetzt. Diese Zahlen widersprechen eindeutig den Angaben der israelischen Armee, die von mehr als 150 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten berichtet. Die

Sinwar schrieb außerdem, 750 israelische Militärfahrzeuge seien vollständig oder teilweise zerstört worden. Auch diese Angaben scheinen aufgebläht. Die israelische Armee macht dazu keine Angaben.

Der Gaza-Chef der Hamas behauptete abschließend, die Kassam-Brigaden hätten die israelischen Truppen „zerschlagen“ und seien dabei, sie zu zerschmettern. Auch diese Darstellung widerspricht der Lage.

Er reagierte damit möglicherweise auf Berichte über einen ägyptischen Vorschlag, den Gaza-Krieg zu beenden. Hanija war zuletzt mit einer Delegation zu Gesprächen in Ägypten gewesen. Er gilt als Auslandschef der Hamas und lebt in Katar. 

Berichten zufolge soll die im Exil lebende politische Hamas-Führung bereits hinter den Rücken der beiden Hamas-Anführer im Gazastreifen, Sinwar und Mohammed Deif, Gespräche führen, wie der Gazastreifen und das Westjordanland nach Ende des Krieges regiert werden. (dpa)

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