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Wirtschaft in Brandenburg: UVB kritisiert „mäßige Entwicklung“

Brandenburgs Wirtschaft hinkt weiter hinterher

Von Matthias Matern

Potsdam/Berlin - Angesichts des erneut unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums in Brandenburg fordern die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) für das Land eine „Agenda für mehr Wachstum“. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Mittwoch mitteilte, ist die brandenburgische Wirtschaft im vergangenen Jahr nur um 1,4 Prozent gewachsen und lag damit deutlich unter dem Durchschnitt aller Bundesländer von 2,2 Prozent. „Mit der mäßigen Entwicklung darf sich das Land nicht zufriedengeben. Brandenburg braucht eine Agenda für mehr Wachstum“, erklärte UVB-Geschäftsführer Alexander Schirp mit Blick auf das Ergebnis.

Dem Statistikamt zufolge lag Brandenburg das dritte Mal in Folge hinter der durchschnittlichen Entwicklung des restlichen Bundesgebiets. Nach zwei Jahren auch unterhalb des ostdeutschen Wachstums jedoch habe die Wirtschaft im Land 2017 wieder zu den anderen östlichen Ländern aufschließen können, so die Statistiker. Preisbereinigt wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Brandenburg um 914 Millionen Euro. Mit gut 404 Millionen Euro zusätzlicher Wertschöpfung habe der Bereich „Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ den größten Anteil gehabt, hieß es weiter. Der Anstieg betrug demnach 2,8 Prozent. Den zweitgrößten Beitrag lieferte den Angaben zufolge der Bereich „Handel, Verkehr, Gastgewerbe“ mit 266 Millionen Euro, der ebenfalls um 2,8 Prozent wuchs.

Rückläufig war dagegen laut Statistikamt die Entwicklung im Bereich Baugewerbe. Dort sei die Bruttowertschöpfung um 2,7 Prozent geschrumpft. Auch die „Sonstigen Dienstleistungen“ hätten um 2,1 Prozent an Wirtschaftskraft verloren.

Mehr Anstrengungen fordert UVB-Chef Schirp von der Landesregierung vor allem bei der Versorgung der Unternehmen mit Breitband-Internet und für das Bildungssystem. „Auch ein Zukunftskonzept für die Lausitz ist wichtig, um die Wirtschaftskraft Brandenburgs zu stabilisieren“, erklärte der Verbandsgeschäftsführer.

Im brandenburgischen Wirtschaftsministerium weist man die Kritik indes zurück. Dass Brandenburg beim Wachstum wieder auf Augenhöhe mit den anderen ostdeutschen Bundesländern liege, zeige, dass die Tendenz aufwärts zeigt, so eine Ministeriumssprecherin gegenüber den PNN. Am Zukunftskonzept Lausitz werde ebenfalls mit Hochdruck gearbeitet. Inzwischen sei „richtig Dynamik in den Prozess gekommen“.

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