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Die Feuerwehren im Land rückten bereits zu ersten kleineren Waldbränden aus (Symbolbild).

© dpa

Warnstufe vier erwartet: Waldbrandgefahr in Brandenburg hoch

Schönes Wetter mit viel Sonne und wenig Regen hat seinen Preis. Brandenburg hat bereits im März mit einem alten Problem zu kämpfen.

Potsdam - Die Gefahr von Waldbränden steigt in Brandenburg trotz der Niederschläge der vergangenen Monate immer weiter. Für die kommenden Tage wird nach Angaben des Forstministeriums bereits mit der zweithöchsten Warnstufe vier gerechnet. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit, lange Sonneneinstrahlung und leichter Wind bewirken demnach, dass der Oberboden im Wald schnell austrocknet. Am Waldboden liegendes Reisig sowie trockenes Gras und Laub können sich entzünden.

Die Verdunstung sei trotz der Nachtfröste hoch, sagte der Waldbrandbeauftragte des Landes, Raimund Engel, am Donnerstag. „Der Schein trügt.“ Schon eine weggeworfene Zigarettenkippe reiche aus, um einen Waldbrand zu entfachen. Im Wald gilt laut Forstministerium das ganze Jahr über Rauchverbot.

Die Feuerwehren im Land rückten zu ersten kleineren Waldbränden aus. Bei Groß Köris (Dahme-Spreewald) brannte es den Angaben zufolge auf rund 200 Quadratmetern Boden, in Welzow (Spree-Neiße) breiteten sich die Flammen sogar auf 600 Quadratmetern aus. Im Landkreis Teltow-Fläming konnte die Feuerwehr nach einem Hinweis von Bürgern ein entstehendes Feuer bereits zu Beginn löschen. Zudem gab es bereits eine Reihe von kleineren Flächenbränden außerhalb des Waldes.

Waldbrandzentralen ab Stufe 3 besetzt

Der Deutsche Wetterdienst sagt für dieses Wochenende viel Sonne und steigende Temperaturen im ganzen Land voraus. In den meisten Landkreisen wird bereits die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe vier ausgerufen. Der Waldbrandbeauftragte rechnet auch für die kommende Woche mit einer hohen Gefahr von Bränden.

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Die Früherkennung erfolgt durch zwei Waldbrandzentralen in Zossen (Teltow-Fläming) und Eberswalde (Barnim). Sie sind ab Gefahrenstufe 3 besetzt. Innerhalb weniger Minuten können die Mitarbeiter Informationen über Brände an die jeweiligen Leitstellen in den Regionen weitergeben. Sensoren scannen den Brandenburger Wald nach aufsteigenden Rauchwolken. Im Zossener Ortsteil Wünsdorf arbeiten sechs Mitarbeiter, in Eberswalde vier.

Immer wieder wurde Brandenburg in den vergangenen Jahren bei großer Trockenheit von Waldbränden heimgesucht. Feuerwehren waren in Sommermonaten häufig rund um die Uhr im Einsatz. Nur 2021 hatte es verglichen mit den Vorjahren wegen höherer Niederschlagsmengen weniger gebrannt. Im Jahr 2020 gab es dem Umweltministerium zufolge 299 Waldbrände auf 118,5 Hektar Fläche. 2018 waren es 491 Brände, denen 1663 Hektar zum Opfer fielen, und 2019 bei 417 Bränden 1352 Hektar Wald. (dpa)

Silke Nauschütz

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