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Verkehr in Brandenburg: Jeder zweite Laster mit Mängeln

Polizeikontrolle mit erschreckendem Ergebnis

Potsdam - Nach den vielen schweren Lkw-Unfällen in Brandenburg seit Jahresanfang hat die Polizei am Donnerstag schwerpunktmäßig Laster kontrolliert – und hatte viel zu beanstanden, wie das Landespolizeipräsidium in Potsdam am Freitag mitteilte. Fast jedes zweite Fahrzeug wies Mängel auf. Bei den landesweiten Kontrollen wurden insgesamt 270 Fahrzeuge überprüft. 130 Fahrzeuge wiesen Beanstandungen auf. Elf Fahrern wurde noch vor Ort die Weiterfahrt mit ihren Lastern untersagt, teils aufgrund technischer Mängel und Überladung, aber auch wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten oder wegen technischer Manipulationen am Fahrzeug. Nach der Auswertung der Fahrtenschreiber oder Schaublätter konnten 68 Fahrern Geschwindigkeitsverstöße nachgewiesen werden.

„Unsere Kontrollen spiegeln genau das wieder, was jeder von uns täglich auf unseren Straßen auch selbst erlebt. Lkw, die zu schnell fahren und deren technischer Zustand mangelhaft oder deren Ladung unzureichend gesichert ist“, sagte Jan Strotzer, Leiter des Sachbereiches Verkehrsangelegenheiten im Präsidium.

Im Vorjahr waren wie berichtet weniger Lkw kontrolliert worden als in den Jahren zuvor. Das Innenministerium hatte das damit begründet, dass die Untersuchung der technisch hochgerüsteten Lkw mehr Zeit in Anspruch nehme und deshalb weniger Fahrzeuge kontrolliert werden könnten. Die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Anita Tack, erklärte dazu am Freitag: „Es braucht dichtere Folgen und direkte Sanktionen, damit die Kontrollen auch wirken.“ Auf Brandenburgs Straßen ereigneten sich laut Polizei in den ersten vier Monaten dieses Jahres 4200 Lkw-Unfälle, bei denen zwölf Personen ums Leben kamen. Elf der tödlichen Unfälle wurden von den Lkw-Fahrern selbst verursacht. 

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