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Brandenburg: Tod in der alten Tuchfabrik Mädchen starben unter mysteriösen Umständen

Forst - „Fassungslosigkeit, Trauer und Entsetzen“ – so beschreiben viele Schüler die Stimmung am Friedrich-Ludwig-JahnGymnasium in der Grenzstadt Forst. Der Grund: Zwei 18-jährige Abiturientinnen sind unter mysteriösen Umständen bei einem Brand in einer leer stehenden Fabrikhalle ums Leben gekommen.

Von Sandra Dassler

Forst - „Fassungslosigkeit, Trauer und Entsetzen“ – so beschreiben viele Schüler die Stimmung am Friedrich-Ludwig-JahnGymnasium in der Grenzstadt Forst. Der Grund: Zwei 18-jährige Abiturientinnen sind unter mysteriösen Umständen bei einem Brand in einer leer stehenden Fabrikhalle ums Leben gekommen.

Die beiden Freundinnen waren am 30. Januar, dem letzten Schultag vor den Winterferien, nicht nach Hause zurückgekehrt. Einen Tag später hatten ihre Familien Vermisstenanzeigen aufgegeben, aber niemand wollte zunächst einen Zusammenhang mit einem Brand in der alten Tuchfabrik in Forst am selben Tag herstellen. Nach umfangreichen Löscharbeiten wurden dort die sterblichen Überreste von zwei Menschen entdeckt, am Mittwoch dieser Woche stand für die Sachverständigen des Brandenburgischen Landesinstituts für Rechtsmedizin mit Gewissheit fest: Laut DNA-Analyse handelt es sich zweifelsfrei um die beiden vermissten Mädchen.

Während Eltern, Geschwister und Mitschüler von Seelsorgern betreut werden, laufen die Ermittlungen bei der Polizei und der Cottbuser Staatsanwaltschaft auf Hochtouren. „Wir haben bislang keinerlei Hinweise auf eine Straftat“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Freitag dieser Zeitung: „Nach dem Ergebnis der bisherigen Ermittlungen gehen wir von einem Unfall durch unsachgemäßen Umgang mit offenem Feuer aus.“ Alle im Rahmen der kriminalpolizeilichen Erhebungen, in welche auch die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes und Brandexperten eingebunden waren, bisher gewonnenen Indizien deuten laut Staatsanwaltschaft auf einen solchen Hergang des Geschehens hin.

„Es gibt jedenfalls nichts, was auf die Beteiligung einer dritten Person schließen lässt“, sagte Bantleon und wies Gerüchte, wonach jemand den Brand gelegt haben könnte, um ein Verbrechen zu verdecken, vehement zurück. Momentan deute auch nichts auf einen anderen Hintergrund wie etwa einen gemeinsamen Suizid hin – die beiden Schülerinnen standen mitten im Leben und hatten konkrete Zukunftspläne.

Die Ermittlungen dauern weiter an, die Experten hoffen noch, die genaue Todesursache und damit auch den konkreten Hergang des tragischen Geschehens herausfinden zu können. Sandra Dassler

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