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Stromausfall in Charlottenburg: Brandanschlag wurde wahrscheinlich von Linksextremen verübt

Nach dem Stromausfall in Charlottenburg prüft die die Polizei nun ein Bekennerschreiben.

Berlin - Nach dem Brandanschlag auf Starkstromleitungen in Berlin-Charlottenburg sucht die Polizei nach den Tätern. Vermutlich stammen sie aus linksextremistischen Kreisen. Darauf deutet ein Bekennerschreiben hin, das am Montagnachmittag – wenige Stunden nach dem Anschlag – auf einer Internetseite der linksradikalen Szene veröffentlicht wurde. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen und prüft nun, ob das Bekennerschreiben echt ist, wie die Polizei am gestrigen Dienstag mitteilte. Durch den Brandanschlag unter einer Brücke wurden am Montag acht 10 000-Volt-Kabel beschädigt oder zerstört. Etwa 6500 Wohnungen und 400 Firmen waren stundenlang ohne Strom.

Die CDU sprach von einer „neuen alarmierenden Qualität“ des Linksextremismus in Berlin. „Teile von Linken und Grünen müssen endlich aufhören, mit Linksextremisten klammheimlich zu sympathisieren, die Hintermänner sind zu ermitteln und mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates zu bestrafen“, erklärte der CDU-Innenpolitiker Burkard Dregger. Innensenator Andreas Geisel (SPD) müsse die gewaltbereite linke Szene besser im Blick behalten.

"Nichts anderes als Terrorismus"

Auch der FDP-Abgeordnete Marcel Luthe kritisierte die Regierungsparteien: „Es ist nur folgerichtig, dass die linke Gewalt in Berlin immer weiter eskaliert, wenn die Koalition sich nach wie vor weigert, Linksextremismus zu verurteilen und vor allem entschieden gegen die Täter vorzugehen.“ Ein Anschlag auf die zivile Infrastruktur sei nichts anderes als Terrorismus. „Ich erwarte, dass der Senator nun gegen diese Terroristen massiv vorgeht und Fahndungserfolge berichtet.“ Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte den Anschlag bereits am Montag scharf verurteilt.

Eine Gruppe mit dem Namen „Vulkangruppe Netzherrschaft zerreißen“ bekannte sich im Internet dazu, eine „große Menge Kabel“ angezündet zu haben. Ziel des Anschlags seien die Versorgung des Militärs, der Flugbereitschaft der Bundesregierung, des Flughafens Tegel sowie mehrere Großkonzerne gewesen.

Schon früher hatte es immer wieder Brandanschläge von Linksextremisten besonders auf Kabel der Bahn gegeben. Die Täter wurden aber in der Regel nicht gefasst. dpa

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