zum Hauptinhalt
Buergerverein setzt sich fuer Umsiedlung Die Luftaufnahme zeigt Wohnhäuser am Großen Müggelsee in Berlin. Der Bürgerverein Brandenburg Berlin (BVBB) will sich für die Umsiedlung von unter Fluglärm leidenden Anwohnern im Umfeld des künftigen Hauptstadtflughafens einsetzen.

© Timur Emek/dapd

Streit um Flugrouten am BER: Bürgerverein setzt sich für Umsiedlung von Flughafen-Anwohnern ein

Die Betreiber des neuen BErliner Großflughafens in Schönefeld bezeichnen die Forderung als „Unsinn“.

Von Katharina Wiechers

Schönefeld - Der Bürgerverein Brandenburg Berlin (BVBB) will sich für die Umsiedlung von unter Fluglärm leidenden Anwohnern im Umfeld des künftigen Hauptstadtflughafens in Schönefeld einsetzen. Da Fluglärm erwiesenermaßen krank mache, hätten die Betroffenen zum Schutz ihrer Gesundheit ein Recht auf den Beginn eines neuen Lebens „in Würde“, erklärte der BVBB am Wochenende. Ein Flughafensprecher wies die Forderungen zurück. Nach Inbetriebnahme des Flughafens will der Bürgerverein die Anwohner zu ihrer Umzugsbereitschaft befragen. Bis Ende 2012 soll so ein „Richtwert“ ermittelt werden, der aus Sicht des BVBB dann eine politische Entscheidung herausfordere. Die „zynischen“ Aufforderungen, die Lärmbelastungen zugunsten einer politischen Standortentscheidung hinzunehmen, seien unerträglich, erklärte der Bürgerverein. Auch der Lärmschutz ändere nichts an der Belastung. Er zwinge zu einem „würdelosen Leben“ in Wohnbereichen, die akustisch abgeriegelt und künstlich belüftet werden sollen. Die Betroffenen müssen aus Sicht des BVBB entschädigt werden. Die Höhe des Betrags sollte sich nach dem Verkehrswert der Immobilien im Jahr 2000 richten. Zwtl.: Flughafen-Betreiber weisen Forderungen zurück Flughafensprecher Ralf Kunkel bezeichnete die Forderungen als „Unsinn“ und aus der Luft gegriffen. Wie im Planfeststellungsverfahren festgehalten, seien Anwohner mit einem entsprechenden Anspruch längst entschädigt worden. Ein solcher liegt laut Flughafengesellschaft vor, wenn der Dauerschallpegel von 70 Dezibel in den Tagstunden überschritten wird. Zuvor hatte der Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, den demonstrierenden Bürgerinitiativen ein Lob ausgesprochen. „Die Proteste haben eine Menge bewirkt“, sagte der Sprecher der Geschäftsführung der „Wirtschaftswoche“. Die ursprünglichen Routenvorschläge seien durch die Einwände deutlich verbessert worden. „Wir haben jetzt die Lösung, die am wenigsten Lärm produziert“, sagte Schwarz. Gegen die Flugrouten am künftigen Flughafen gibt es seit über einem Jahr heftige Proteste und unzählige Klagen. Grund dafür sind die von der Deutschen Flugsicherung (DFS) im September 2010 vorgelegten Flugroutenpläne. Danach fliegen Flugzeuge nicht - wie jahrelang angenommen - unmittelbar nach dem Start einige Kilometer geradeaus, sondern auf abknickenden Routen über dicht besiedelte Gebiete. Der neue Hauptstadtflughafen soll am 3. Juni 2012 eröffnet werden. dapd/wik/mwa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false