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Brandenburg: Sonnenglanz für Berliner Dächer Solarstromanlagen für Mieter geplant

Berlin - Der Lage nach war es ein Gipfeltreffen, zu dem sich am Montag in Berlin zwei Senatsmitglieder sowie die Chefs der sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und der Wasserbetriebe in einem der Türme am Frankfurter Tor versammelt hatten. Die Morgensonne beschien das Häusermeer ringsum und erleuchtete auch die Energiesenatorin: „Wenn wir hier rausschauen, sehen wir, wie viel wir noch zu tun haben“, sagte Ramona Pop (Grüne).

Berlin - Der Lage nach war es ein Gipfeltreffen, zu dem sich am Montag in Berlin zwei Senatsmitglieder sowie die Chefs der sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und der Wasserbetriebe in einem der Türme am Frankfurter Tor versammelt hatten. Die Morgensonne beschien das Häusermeer ringsum und erleuchtete auch die Energiesenatorin: „Wenn wir hier rausschauen, sehen wir, wie viel wir noch zu tun haben“, sagte Ramona Pop (Grüne).

Gemeint waren all die Dächer, auf denen erst in den seltensten Fällen eine Solaranlage installiert ist: Nur 0,6 Prozent der Berliner Dachflächen sind mit Sonnenkollektoren bestückt. Dabei gelten rund 25 Prozent als geeignet. Dieses enorme Potenzial soll nun gehoben werden. Senat, die Wohnungsbaugesellschaften mit ihren insgesamt mehr als 300 000 Wohnungen und die zu den Wasserbetrieben (BWB) gehörenden Stadtwerke haben eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben: In den nächsten Jahren sollen Fachleute systematisch die Dächer auf ihre Eignung für Solarmodule prüfen. Wo es sich anbietet, sollen die Mieter dann Strom vom eigenen Dach beziehen können. Die rechtlichen Regelungen machen diese Variante zunehmend lukrativ. Wenn die Sonne nicht scheint, wird die Energie wie gehabt aus dem allgemeinen Netz bezogen. Bisher sind erst rund 600 der 5800 Stadtwerkskunden solche „Mieterstromer“. Die Preise liegen nicht nur weit unter dem Grundversorgungstarif von Vattenfall, sondern halten auch im Vergleich mit anderen Ökostromtarifen gut mit.

Je nach Haustyp müssten sich 25 bis 30 Prozent der Mieter für den Strom von ihrem Dach entscheiden, damit sich die Sache lohne, sagte Stadtwerke-Chef Andreas Irmer. Man wolle die Kunden mit einfachen, klar strukturieren Verträgen überzeugen – also einerseits auf die bei vielen Anbietern üblichen Neukundenboni verzichten, aber andererseits auch nicht bei der nächstmöglichen Gelegenheit die Preise erhöhen. Da die Mieter ihre Stromverträge mit den Stadtwerken abschließen und nicht mit ihrer Wohnungsgesellschaft, müsse auch der Preis stimmen, sagte Gesobau-Chef Jörg Franzen.

Die Koalition hat das Stadtwerk mit zunächst 100 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet, sodass die Anschubfinanzierung steht. Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) erwartet Erfolgsmeldungen in etwa zwei Jahren. „Das werden die mit Abstand größten Solaranlagen in Deutschland sein“, sagte er. Stefan Jacobs

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