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Brandenburg: Reiseziel: „Wildes“ Brandenburg Großschutzgebiete sollen besser vermarktet werden

Seddiner See - Das Land Brandenburg will sein Potenzial als Naturreiseziel besser nutzen. Standen früher vor allem Themen wie Radwandern, Wassersport oder Reiten im Zentrum der Tourismuswerbung, soll nun auch die Faszination unberührter Natur Gäste nach Brandenburg locken.

Von Matthias Matern

Seddiner See - Das Land Brandenburg will sein Potenzial als Naturreiseziel besser nutzen. Standen früher vor allem Themen wie Radwandern, Wassersport oder Reiten im Zentrum der Tourismuswerbung, soll nun auch die Faszination unberührter Natur Gäste nach Brandenburg locken. Bei der Vermarktung von Wolf, Biber und Hirsch gebe es aber noch einiges zu verbessern, sind sich Tourismusexperten einig. So kommt eine vom Land Brandenburg 2008 in Auftrag gegebene Studie zu dem Schluss, dass Touristen in Deutschland Brandenburg noch zu selten mit Naturerlebnissen verbinden.

Gemeinsam wollen deshalb jetzt Naturschützer, Touristiker und das Landesumweltamt als oberste Naturschutzbehörde die Wahrnehmung des Landes als Naturreiseziel verbessern. In einem auf drei Jahre angelegten Projekt soll zuerst ein gemeinsames Marketing für alle Großschutzgebiete Brandenburgs entwickelt werden. Die jeweiligen Besucherinformationszentren sollen künftig besser vernetzt und ihre Leistungsangebote aufgestockt werden. Landesweit gleiche Standards sollen für eine hohe Servicequalität sorgen. „Bisher hat sich jeder irgendwie selbst vermarktet. Das Naturerlebnis Brandenburg muss aber als eine einheitliche Marke wahrgenommen werden“, findet Gerd Lehmann, Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes im Land Brandenburg Pro Agro.

Neben dem Förderverein und zehn Besucherzentren beteiligt sich auch die Naturwacht Brandenburg an dem Projekt. Finanziert wird das Vorhaben aus Eigenmitteln und Fördergeldern der Europäischen Union. Projektstart war im April. „Gerade haben wir ein gemeinsames Marketingkonzept, ein System für Besucherbefragungen und ein praktikables Qualitätsmanagement ausgeschrieben“, berichtet Projektleiterin Stefanie Patron von Pro Agro.

Nach Vorstellung der Beteiligten müssen vor allem die Angebote in den Besucherzentren vielseitiger werden. So sollen dort auch die Umsätze steigen. Eine Reihe verschiedener Führungen reiche nicht aus, betont Pro Agro-Geschäftsführer Lehmann. „Das ist immer das selbe Produkt in verschiedenen Schattierungen.“ Geplant sei deshalb etwa der Verkauf landestypischer und lokaler Merchandising-Produkte und Lebensmittel, so Projektleiterin Patron. Ferner solle es künftig für alle Großschutzgebiete GPS-Erlebnistouren geben, bei denen Wanderer per Satellit durch die Wildnis gelotst werden. Über PC-Terminals sollen Besucher zudem überall die Möglichkeit erhalten, sich über jedes Naturschutzgebiete im Land zu informieren.

Verbessern müsste sich aber auch das Angebot im Umfeld der Schutzgebiete, fordert Peter Krause, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes Brandenburg. Immer noch würden Besucher beklagen, dass sie in Brandenburg ihr Geld nicht ausgeben könnten. Beispielsweise gebe es in einigen Regionen noch zu wenige gute Restaurants und Gaststätten. Matthias Matern

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