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Polizisten getötet: Freitag Urteil im Prozess um Dreifachmord

Frankfurt (Oder) - Nach gut 20 Verhandlungstagen soll im Prozess um die Morde an zwei Polizisten und einer Rentnerin in Ostbrandenburg am Freitag das Urteil gesprochen werden. Die Verteidigung hatte am Dienstag eine Haftstrafe von zwölf Jahren für den Angeklagten gefordert.

Frankfurt (Oder) - Nach gut 20 Verhandlungstagen soll im Prozess um die Morde an zwei Polizisten und einer Rentnerin in Ostbrandenburg am Freitag das Urteil gesprochen werden. Die Verteidigung hatte am Dienstag eine Haftstrafe von zwölf Jahren für den Angeklagten gefordert. Sie ging in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) von gefährlicher Körperverletzung und Totschlag bei der Frau sowie von fahrlässiger Tötung bei den beiden Beamten aus. Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche eine lebenslange Haft wegen Mordes gefordert.

Der 25 Jahre alte Angeklagte soll im Februar 2017 zuerst seine Großmutter im gemeinsamen Wohnhaus in Müllrose erstochen und danach auf der Flucht vor der Polizei in der Nähe zwei Beamte an einer Bundesstraße totgefahren haben. Der Deutsche gab im Prozess zu, für den Tod der drei verantwortlich zu sein. Der Anwalt plädierte auf eine verminderte Schuldfähigkeit infolge von Drogenmissbrauch. Zum Zeitpunkt der Taten soll der 25-Jährige unter dem Einfluss von Drogen gestanden haben. Die Verteidigung geht davon aus, dass es sich bei der Fluchtfahrt um einen Verkehrsunfall wegen eines Fahrfehlers handelte. Die Anklage spricht hingegen von Mord aus Verdeckungsabsicht und Heimtücke. Kurz vor dem Ende der juristischen Aufarbeitung wurde am Dienstag noch einmal die geballte Wucht der schrecklichen Ereignisse deutlich. Die Witwe eines der totgefahrenen Polizisten sprach zum Angeklagten. „Sie haben Leben zerstört. Sie haben Familien zerstört“, sagte die Witwe in Richtung des 25-Jährigen. Sie hoffe, dass er viel Zeit haben werde, sich klar zu werden, was er getan habe. Der Beschuldigte sagte zum Abschluss, es gebe wesentlich schlimmere Straftaten: „Es war ein Polizist, es war kein kleines Kind, das da stand.“ dpa

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