zum Hauptinhalt

Oranienburg kommt nicht zur Ruhe: Erneut müssen Bomben entschärft werden

Oranienburg - Oranienburg kommt nicht zur Ruhe: Am Donnerstag werden mittlerweile die Weltkriegsbomben 197 und 198 nach der Wende entschärft. Untersuchungen am Mittwochmorgen bestätigten, dass es sich bei den Ende September gefundenen metallischen Gegenständen um zwei Blindgänger handelt, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte.

Oranienburg - Oranienburg kommt nicht zur Ruhe: Am Donnerstag werden mittlerweile die Weltkriegsbomben 197 und 198 nach der Wende entschärft. Untersuchungen am Mittwochmorgen bestätigten, dass es sich bei den Ende September gefundenen metallischen Gegenständen um zwei Blindgänger handelt, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Da die jeweils 500 Kilogramm schweren Bomben über chemische Langzeitzünder verfügen, müssen sie noch am Fundort unschädlich gemacht werden. Obwohl der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) mit zwei Teams im Einsatz sein wird, können die Arbeiten aus Sicherheitsgründen nur Bombe für Bombe erfolgen, erklärte sie.

Am Havel-Ufer im Ortsteil Lehnitz wurde noch am Mittwoch ein Sperrkreis im Radius von 100 Metern um den Fundort gezogen. Am heutigen Donnerstag um 8 Uhr wird dieser dann auf 1000 Meter ausgeweitet. Rund 4000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Im Sperrkreis befinden sich auch vier Kitas, eine Grundschule mit Hort, ein Eltern-Kind-Treff sowie ein Erlebnisbad, so die Stadtsprecherin.

Aufgrund der Bombenfunde wurde bereits am Mittwoch der Bahnverkehr von und nach Berlin unterbrochen. Davon betroffen sind die Regionalverbindungen RE5, RB12, RB20 und RB54 sowie die S-Bahn-Linie 1, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Für die S1 ist Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden, wie es auf der Internetseite der S-Bahn Berlin heißt. Der S-Bahnhof Lehnitz liegt im Sperrkreis und wird deshalb nicht angesteuert. Auch der Schiffsverkehr auf dem Oder-Havel-Kanal muss eingestellt werden.

Oranienburg ist besonders durch Blindgänger belastet. Die Stadt war im Zweiten Weltkrieg wegen zahlreicher Rüstungsbetriebe und chemischer Industrie ein vorrangiges Angriffsziel der Alliierten. Hier wurden mehr als 10 000 Großbomben abgeworfen. Weil mehr als 70 Jahre nach Ende des Krieges Selbstentzündungen der Blindgänger zu befürchten sind, wird das Stadtgebiet systematisch nach Munition abgesucht. Die Kosten für die Entschärfung werden seit diesem Jahr zur Hälfte vom Bund übernommen. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false