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Der AfD-Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter.

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Update

Norbert Kleinwächter will Tino Chrupalla ablösen: Brandenburger kandidiert für AfD-Parteivorsitz

Die AfD wählt in der kommenden Woche auf ihrem Bundesparteitag im sächsischen Riesa einen neuen Bundesvorstand. Derzeit steht Chrupalla allein an der Parteispitze.

Berlin - Der Brandenburger AfD-Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter will bei der anstehenden Wahl des Parteivorsitzenden gegen den amtierenden Parteichef Tino Chrupalla antreten. Er werde den von zahlreichen Parteimitgliedern an ihn herangetragenen Vorschlag annehmen und auf dem Bundesparteitag in eineinhalb Wochen kandidieren, sagte Kleinwächter der Deutschen Presse-Agentur. „Bei den Mitgliedern gibt es einen starken Wunsch nach einem Neuanfang, sowohl inhaltlich als auch im Stil.“

Er werde bei der Wahl des ersten Vorsitzenden gegen Chrupalla antreten und rechne mit einem „knappen Ergebnis“, sagte Kleinwächter. Ihm gehe es auch darum, den Delegierten „eine demokratische Wahlalternative zu bieten“.

Als Vorsitzender kandidieren, will außerdem der AfD-Europaabgeordnete Nicolaus Fest. Ob auch er gegen Chrupalla antreten oder sich auf Platz zwei als Co-Vorsitzender bewerben will, ließ er in einem Video, das er am Dienstag verbreitete, offen. Darin sagte er: „Die Geschlossenheit ist das Wichtigste.“ Und: „Wählen Sie einen Vorstand, der alle Strömungen vereint.“

AfD-Parteichef Tino Chrupalla.

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Kleinwächters Kandidatur stößt teils auf Ablehnung

Kleinwächter, der bei den Vertretern der Rechtsaußen-Strömung des brandenburgischen Landesverbands keine Unterstützung genießt, sagte in einem Bewerbungsvideo, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte: „Wir können keine Partei sein, in der alles irgendwie möglich ist, denn wir brauchen eine klare Identität.“ Die AfD müsse für das stehen, „was wir im Grundsatzprogramm beschlossen haben“. In der AfD-Landtagsfraktion in Brandenburg stieß seine Kandidatur teils auf Ablehnung. „Herr Kleinwächter ist nicht meine Wahl für den Vorsitzenden“, sagte ihr Parlamentsgeschäftsführer Dennis Hohloch der Delegierter für den Bundesparteitag ist.

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Bei den zurückliegenden Landtagswahlen hatte die AfD jeweils Stimmen verloren. Kleinwächter sagte der dpa, dies zeige: „Das Gespann Tino Chrupalla und Alice Weidel funktioniert nicht gut.“ Chrupalla leitet gemeinsam mit Weidel die Bundestagsfraktion der AfD.

Chrupalla steht allein an der Parteispitze

Zu Kleinwächters Unterstützern gehören mehrere prominente Vertreter jenes Parteiflügels, der sich selbst als gemäßigt bezeichnet. Der Bundestagsabgeordnete Joachim Wundrak hatte Kleinwächter vergangene Woche als Kandidat für das Spitzenamt vorgeschlagen. Die AfD sei im Kern eine „liberal-konservative Partei“, sagte Kleinwächter. Bestrebungen einiger Mitglieder, dies infrage zu stellen und die Partei etwa in Richtung „Sozial-Patriotismus“ zu lenken, lehne er ab.

Die AfD wählt auf ihrem dreitägigen Bundesparteitag, der am 17. Juni im sächsischen Riesa beginnt, einen neuen Bundesvorstand. Laut der aktuell gültigen Fassung der Satzung stehen zwei oder drei Bundessprecher an der Spitze der Partei. In der AfD werden die Vorsitzenden „Bundessprecher“ genannt. Seit dem Parteiaustritt des langjährigen AfD-Chefs Jörg Meuthen im Januar steht Chrupalla allein an der Parteispitze. Er hat eine erneute Kandidatur angekündigt. (dpa)

Anne-Béatrice Clasmann

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