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Brandenburg: Neonazis attackierten Babelsberger Zwischenfall bei Pokalspiel in Schöneiche

Schöneiche - Neonazis haben beim Landespokalspiel des SV Babelsberg 03 am vergangenen Mittwoch gegen den Verbandsligisten SV Germania Schöneiche versucht, Babelsberg-Fans zu attackieren. Eine etwa acht Personen starke Gruppe Neonazis provozierte mehrmals die angereisten Babelsberger.

Schöneiche - Neonazis haben beim Landespokalspiel des SV Babelsberg 03 am vergangenen Mittwoch gegen den Verbandsligisten SV Germania Schöneiche versucht, Babelsberg-Fans zu attackieren. Eine etwa acht Personen starke Gruppe Neonazis provozierte mehrmals die angereisten Babelsberger. Mitten unter den Neonazis war auch der einschlägig vorbestrafte Gewalttäter Christian B. aus Berlin. Er wird dem militanten Neonazinetzwerk „Nationaler Widerstand Berlin“ zugerechnet. Weitere Neonazis aus der Gruppe in Schöneiche sollen zum Umfeld der Berliner NPD gehören.

Es war nicht das erste Mal, dass B. die Babelsberger gezielt provoziert hat und dafür ins Berliner Umland fuhr. Beim Ligaheimspiel von Babelsberg gegen Lok Leipzig im August 2013 traten B. und weitere Neonazis im Heimbereich des Karl-Liebknecht-Stadions provozierend auf. Unter ihnen war damals auch der in Potsdam durch den „Tram-Prozess“ 2005 bekannte und verurteilte Neonazi Oliver O. Im Anschluss an das Pokalhalbfinale in Schöneiche nahm die Polizei zwei Neonazis fest – beide wegen des versuchten Angriffs auf Babelsberger, was Polizeikräfte unterbinden konnten. Eine weitere Anzeige wurde wegen des Zeigens eines „Hitlergrußes“ aufgenommen.

Die Aktivitäten von B. sind Teil einer Entwicklung, die von Sicherheitsbehörden und Szenekennern aufmerksam beobachtet wird. Berliner Neonazis weichen aufgrund von zivilgesellschaftlichen Erfolgen und Repression in der Bundeshauptstadt zunehmend nach Brandenburg aus. Im Vorfeld der Landtagswahl im September dieses Jahres holte sich die brandenburgische NPD den Berliner Landeschef Sebastian Schmidtke als Wahlkampfleiter ins Boot. Auch er wird immer wieder mit dem Netzwerk „Nationaler Widerstand Berlin“ in Verbindung gebracht. Er stammt ursprünglich aus Strausberg und gilt als Scharnier zwischen NPD und Neonazis, die als „Freie Kräfte“ und Kameradschaften organisiert sind. Sören Kohlhuber

Sören Kohlhuber

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