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Mord an Pferdewirtin: Freund beschuldigt

Im Fall der getöteten Pferdewirtin Christin R. aus Lübars hat der mutmaßliche Auftragskiller den ehemaligen Freund des Opfers, Robin H., beschuldigt, sie selbst getötet zu haben, in dem er sie mit einem Kabel oder einem Seil erdrosselte.

Von Sandra Dassler

Berlin - Das wird in Polizeikreisen jedoch für nicht plausibel gehalten. „Darauf gibt es keine Hinweise“, sagte ein Ermittler. Indizien sprächen dagegen, ebenso die Aussagen der neuen Freundin von H., die wie ihr Bruder und der mutmaßliche Killer in U-Haft sitzt.

Die Ermittler gehen inzwischen davon aus, dass die 21-Jährige zumindest eine der auf sie abgeschlossenen Risikolebensversicherungen selbst unterschrieben hat. Das ergibt sich, wie ein Behördensprecher bestätigte, aus der Befragung einer Versicherungsfirma sowie eines Arztes, bei dem sich Christin R. vorstellte. Wie berichtet, waren seit Ende 2011 auf das Leben der jungen Frau mindestens sieben Versicherungen abgeschlossen worden. Die Ermittler vermuten, dass Christin R. von den anderen Versicherungen, die stets ihren damaligen Freund Robin H. begünstigten und insgesamt mehr als zwei Millionen Euro wert waren, nichts wusste. H. soll, wie berichtet, einen Auftragskiller bestellt haben, der Christin R. in der Nacht zum 21.Juni auf einem abgelegenen Parkplatz in Lübars erwürgte.

Die Ermittler gehen nach wie vor davon aus, dass Robin H. und seine Mutter das Mordkomplott schmiedeten. Motiv könnte Geldnot gewesen sein – Mutter und Sohn hätten sich bei der Finanzierung eines Reiterhofs übernommen, hieß es. Beschuldigt sind aber genauso die neue Freundin von Robin H., deren Bruder sowie der mutmaßliche Auftragskiller, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Dienstag dieser Zeitung: „Gegen alle fünf Verdächtigen wird wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes ermittelt, unabhängig von der Frage, welchen unmittelbaren Tatbeitrag jeder einzelne leistete.“ Nach den ersten auf Christin R. abgeschlossenen Versicherungen hatte die 55-jährige Mutter die Freundin ihres Sohnes mit einem Messer attackiert. Christin R. konnte den Angriff abwehren, die Mutter stellte ihn als Blackout dar und gab vor, an psychischen Problemen zu leiden. Den nächsten Mordversuch mittels K.o.-Tropfen soll die neue Freundin von Robin H. übernommen haben – doch auch das scheiterte. Darauf habe die neue Freundin von Robin H., so die Polizei, über ihren Bruder in Nordrhein-Westfalen den Auftragskiller angeheuert. H. und seine Mutter, die ebenfalls wegen des Verdachts auf gemeinsamem Mord in Haft sitzen, schweigen zu den Vorwürfen. Der Anwalt der Mutter hat Haftprüfung beantragt, da seiner Ansicht nach erhebliche Zweifel am dringenden Tatverdacht gegen Cornelia H. hinsichtlich der Beteiligung an der Ermordung von Christin R. bestehen. Sandra Dassler

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